Also ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber habe glaube ich einen kleinen Überblick bekommen. Hier mal die Meinung einer Person, die sich mitten im Ref. befindet.
Das ganze System wird auf vielen Ebenen, nicht nur von Referendaren, sondern auch von Fachleitern, harsch kritisiert. Das ist eine Situation, an der sich erst einmal nichts ändern lässt. Alle Beteiligten sind sich bewusst, dass die Kürzung auf 18 Monate eine enorme Belastung ist, aber wir müssen alle da durch. Es ist ja nicht nur für die Referndare belastender, sondern auch für alle, die uns ausbilden . Ja das Ref. ist nicht einfach. Aber wenn man nicht gerade mit dem goldenen Löffel auf die Welt gekommen ist, dann war das Studium in der Regel auch kein Zuckerschlecken. Wir haben das ständige Gefühl beobachtet, bewertet und kritisiert zu werden. Aber ist nicht gerade Kritik wichtig, um uns weiterzuentwickeln und die UPP am Ende zu schaffen? Ich persönlich habe das unfassbare Glück ein tolles Seminar, tolle Fachleiter, eine tolle Ausbildungsschule und tolle Ausbildungslehrer zu haben, auch die Schulleitung ist wirklich sehr nett und human!!! Ich weiß, dass dieses Glück nicht normal ist, aber nachdem ich die letzten 2 Jahre meines Studiums durch die Hölle gegangen bin, finde ich, dass ich das auch mal verdient habe . ***Ironie off*** Dennoch hatte auch ich kürzlich einen Tiefpunkt, und ob dieser schon überstanden ist, kann ich noch garnicht sagen, da muss ich mal abwarten. Was ich sagen will, ja es ist nicht einfach, man hat Selbstzweifel, wird von allen Menschen beobachtet und bewertet und hat das Gefühl, dass man auf Schritt und Tritt verfolgt wird. Aber im Idealfall hat das nach 18 Monaten ein Ende und man ist Lehrer.
Zum letzten Post.: Ich bin der festen Überzeugung, dass gute Leistungen der Refis und in den Prüfungen mit Sicherheit nicht alleine auf ihr können zurückzuführen sind, sondern eine Mischung aus allem sind. Ziemlich überheblich, wenn Refis sagen sie sind gut, ihre Ausbilder scheiße und sie wären Naturtalente ^^
Ratlosigkeit
Re: Ratlosigkeit
Vor allem schmälert es die Qualität der Ausbildung. 18 Monate sind ja erst der Anfang: Sachsen hat(te) auf 12 Monate verkürzt; von dort ist es nur noch ein kleiner Sprung bis zum in anderen Ländern praktizierten training on the job, bei dem man direkt nach dem Studium eine volle Stelle annimmt und gelegentlich von Vorgesetzten beurteilt und beraten wird. Schlimmer geht's nimmer.Mogli89 hat geschrieben:Alle Beteiligten sind sich bewusst, dass die Kürzung auf 18 Monate eine enorme Belastung ist
Re: Ratlosigkeit
Kommt drauf an. Wenn es dafür geeignete Praxissemester gibt, kann das durchaus eine Chance sein. Dann hätte man diese besondere Zeit "Ref" abgeschafft und ins Studium integriert. Training on the job wird in anderen Bereichen auch mit guten Ergebnissen durchgeführt.
Re: Ratlosigkeit
... dann verlängert sich das Studium auf mehr als 10 Semester, weil man die fachliche Ausbildung nicht noch weiter beschneiden kann.Nedyar hat geschrieben:Wenn es dafür geeignete Praxissemester gibt, ...
Re: Ratlosigkeit
Bei uns in Sachsen Anhalt hat man von 24 auf 16 Monate verkürzt. Nun ist man dabei die 2. Examensarbeit zu streichen, dafür aber gleich die Refs eigenverantwortlich unterrichten zu lassen. So spart man auch Personal.
Englisch/Spanisch Gymnasium