Abbruch, Abbruch, Abbruch...

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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Stark
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Re: Abbruch, Abbruch, Abbruch...

Beitrag von Stark »

Rets hat geschrieben:Wenn du statt Anglistik und Pädagogik einfach noch mehr Germanistik gemacht hättest, dann hättest du zu Ende deines Studiums noch mehr gewusst (dafür halt nur in einem Fach).
Ohne auf die eigentliche Diskussion Lehramt vs. Magister/Master eingehen zu wollen, frage ich mich, ob das so stimmt. Mein Eindruck im Studium war, dass es - unabhänging vom Abschluss - mit zunehmender Studiendauer nicht darum ging "mehr" zu wissen, sondern sich mehr zu spezialisieren und in seinem Spezialgebiet mehr in die Tiefe zu gehen. Das entspricht auch meinem Verständnis vom Studium als Vermittlung von Wissenschaftsprodpädeutik und nicht als Anhäufung bzw. Ansammeln von Wissen.
Diese Spezialisierung/Vertiefung gipfelt dann im Anschluss an das Studium gegebenenfalls in der Promotion.

kecks
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Re: Abbruch, Abbruch, Abbruch...

Beitrag von kecks »

mein germanistik-professor sagte immer: "je mehr ich weiß, desto mehr wird mir klar, dass ich von fast nichts irgendeine ahnung habe." und der mann wusste verdammt viel.

Jula13
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Re: Abbruch, Abbruch, Abbruch...

Beitrag von Jula13 »

Kann ich für mich so bestätigen. Gegen Ende des Hauptstudiums hatte ich den Eindruck, dass immer, wenn ich mir einen Wissensraum erschlossen hatte, von diesem aus wiederum Türen zu unbekannten Räumen aufgingen, und von diesen wiederum usw. usw.
Ist ja auch klar: Je größer der Überblick über ein Fach wird, umso klarer erkennt man, welche Bereiche es noch gibt, mit denen man sich noch nicht beschäftigt hat.

In der PhilFak war das Staatsexamen damals (1990er ...) höherwertig und umfangreicher als der Magister. Die Prüfungen waren, zumindest in zweien von meinen drei Fächern, auch anspruchsvoller.

rissig21
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Re: Abbruch, Abbruch, Abbruch...

Beitrag von rissig21 »

Jula13 hat geschrieben:Kann ich für mich so bestätigen. Gegen Ende des Hauptstudiums hatte ich den Eindruck, dass immer, wenn ich mir einen Wissensraum erschlossen hatte, von diesem aus wiederum Türen zu unbekannten Räumen aufgingen, und von diesen wiederum usw. usw.
Ist ja auch klar: Je größer der Überblick über ein Fach wird, umso klarer erkennt man, welche Bereiche es noch gibt, mit denen man sich noch nicht beschäftigt hat.

In der PhilFak war das Staatsexamen damals (1990er ...) höherwertig und umfangreicher als der Magister. Die Prüfungen waren, zumindest in zweien von meinen drei Fächern, auch anspruchsvoller.
Stimmt! Ich war auch erst gegen Ende richtig in den Fächern drin, war einerseits total spannend aber auch anstrengend. Nicht nur weil es immer komplizierter wurde, sondern auch weil einen manche Dozenten nicht mehr so wirklich verstanden haben. Da muss man dann halt schauen, dass man doch irgendwie die Fühlung behält und nicht zu sehr abhebt. Die Dozenten müssen ja auch alles bedienen, die Fress-Kotz-Lerner und die künftigen Promotions-Kandidaten und jeder Menge dazwischen natürlich - kein einfacher Job allen gerecht zu werden.

kecks
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Re: Abbruch, Abbruch, Abbruch...

Beitrag von kecks »

?! was hattest du denn für dozenten? extrem ungewöhnlich. bist du sicher, dass dir das nicht nur so vorkam?

rissig21
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Re: Abbruch, Abbruch, Abbruch...

Beitrag von rissig21 »

kecks hat geschrieben:?! was hattest du denn für dozenten? extrem ungewöhnlich. bist du sicher, dass dir das nicht nur so vorkam?
Also speziell in EW wars für mich gegen Ende ziemlich schwierig, weil ich halt doch sehr eigenständig unterwegs war (Studien gesucht und wenns amerikanische waren, empirische Ansätze interessant gefunden usw.) und an der PH das nicht so gern gesehen wurde bzw. sogar mehr oder weniger als Nachteil ausgelegt wurde.

Am Ende hatte ich z.B. eine ziemlich schlechte Note obwohl ich wahrscheinlich so viel wusste wie kaum ein anderer in dem Fach aber ich konnte halt auch nicht alles einfach so abnicken, was einem da an teilweise doch recht theoretischem abgehobenem Zeugs aufgedrängt wurde. Für ne gute Note hätte ich das schlucken müssen, alte hermeneutische Schule halt - black or white.

Die andern Fächer waren da viel besser, eigentlich wars wirklich nur EW, wo ich die Dozenten z.T. echt nicht sehr gut und ... na ja, alles etwas "eng" fand. Irgendwie schad, aber in D-Land ist das halt oft noch so, dass man entweder empirisch oder theoretisch arbeitet und dazwischen gibts halt nix.

tiger
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Re: Abbruch, Abbruch, Abbruch...

Beitrag von tiger »

hirn21 hat geschrieben:Am Ende hatte ich z.B. eine ziemlich schlechte Note obwohl ich wahrscheinlich so viel wusste wie kaum ein anderer in dem Fach
Jaja, schon klar ...

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