Quasi-Einstellungsstopp in Bayern (GYM)

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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Waldfee86
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Re: Quasi-Einstellungsstopp in Bayern (GYM)

Beitrag von Waldfee86 »

NACHTRAG: Stände ich jetz auf der Straße, würde ich die nötige Mobilität aufbringen und das Bundesland wechseln. Auch dann wäre ICH, wie jeder andere jobsuchende Bürger auch, selbst verantwortlich, mich umzusehen und zu bewerben. Einem BWLer/Friseur/Chemiker/Informatiker/Metzger/ etc. präsentiert auch keiner einen Job auf dem Silbertablett.
Nur, weil das in Bayern bis vor ein paar Jahren der Fall war, hat jetzt anscheinend jeder Ref das Anspruchsdenken, so müsse es auf ewig weitergehen.

Locher
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Re: Quasi-Einstellungsstopp in Bayern (GYM)

Beitrag von Locher »

Tiberius hat geschrieben:
Deshalb formuliere ich mein Anliegen vielleicht an dieser Stelle nochmal etwas deutlicher: Gibt es hier im Forum vielleicht Referendare, die selbst von der drohenden Arbeitslosigkeit betroffen sind und Interesse daran haben, die Staatsführung und die Öffentlichkeit auf die prekäre Lage im Schulwesen aufmerksam zu machen?
Nein, ich WEISS dass ich nach dem Ref ohne Bundeslandwechsel arbeitslos sein würde, also kümmere ich mich entsprechend um eine Stelle in anderen Bundesländern. Ich habe damit kein Problem, bin schließlich für das Ref auch in ein anderes Bundesland gegangen.

Some Might Say
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Re: Quasi-Einstellungsstopp in Bayern (GYM)

Beitrag von Some Might Say »

Mal eine kurze Frage abseits der eigentlichen Diskussion: Kennt denn jemand Kandidaten, die nach beiden Staatsexamen tatsächlich einen Schnitt von 1,0 haben?

Das würde ja konkret bedeuten, dass jemand in allen Uniprüfungen und in allen einzelnen Bewertungen im Referendariat (also in Bayern Lehrproben, mündliche Prüfungen, Gutachten, Hausarbeit) eine 1,0 hat. Ich kenne niemanden, der auch nur annähernd so gut wäre und mir erscheint das eher utopisch, aber vielleicht kenne ich ja nur die falschen Leute.

LatinaTeacharin
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Re: Quasi-Einstellungsstopp in Bayern (GYM)

Beitrag von LatinaTeacharin »

Tiberius hat geschrieben:Deshalb formuliere ich mein Anliegen vielleicht an dieser Stelle nochmal etwas deutlicher: Gibt es hier im Forum vielleicht Referendare, die selbst von der drohenden Arbeitslosigkeit betroffen sind und Interesse daran haben, die Staatsführung und die Öffentlichkeit auf die prekäre Lage im Schulwesen aufmerksam zu machen?
Geehrter Tiberius,

wenn du Beamter (auf Widerruf) bist, dann rate ich dir dringend, dich mit Begriffen wie "Mäßigungsgebot", "Flucht in die Öffentlichkeit", etc. auseinanderzusetzen.

Waldfee86
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Re: Quasi-Einstellungsstopp in Bayern (GYM)

Beitrag von Waldfee86 »

Übrigens gibt es auch einen Unterschied zwischen Arbeitslosigkeit und der Tatsache, nur nicht die erhoffte sofortige Verbeamtung bekommen zu haben. Ich kenne aus Studium und Ref viele mit Deutsch+Beifach/Englisch+ Beifach, die KEINEN 1er-Schnitt haben und dennoch nicht arbeitslos sind. Ehrlichgesagt kenne ich keinen, der auf Hartz IV angewiesen ist/war. Ich kenne natürlich nicht jeden Absolventen in BY und es kann durchaus sein, dass manche nach dem Ref tatsächlich arbeitslos sind. Aber welcher Job bietet schon eine Einstellungsgarantie? Meine Bekannten (stellenweise mit 3 vorm Komma) haben Angestellten-Verträge (nicht ideal, aber eine Möglichkeit, den Traumberuf auszuüben). Ich denke nicht, dass die 1er-Kandidaten auf der Straße stehen, sofern sie sich um eine Anstellung in BY oder außerhalb bemühen.

SamBell
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Re: Quasi-Einstellungsstopp in Bayern (GYM)

Beitrag von SamBell »

Tiberius hat geschrieben: Könntest Du bitte eventuell präzisieren, wo genau in Deutschland ein Lehrer heutzutage noch 3000 Euro Netto Einstiegsgehalt bekommt!?
In Hessen. Kurz nach der Planstelle bin ich altersbedingt allerdings auch um eine Stufe nach oben gerutscht. Aber 2800 sind es am Anfang auf jeden Fall gewesen.
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wiss ... 47512.html
Wenn man diese Zahlen Glauben schenken möchte, liege ich mit meiner Einschätzung nicht so daneben. Mit einem Einstiegsgehalt von 48.484 Euro (brutto) jährlich kommt der junge Gym-Kollege sicherlich in die 3000 Euro Gegend.
Tiberius hat geschrieben:allen anderen Fächern wird ja in der freien Wirtschaft unterstellt, sie seien nutzlos für unsere Gesellschaft...
Wer gescheite Praktika macht, hält sich alle Türen offen. Unabhängig von den Fächern.
Tiberius hat geschrieben:Ich muss ehrlich sagen, dass es mich schon sehr wundert, dass es offenbar den meisten hier völlig egal ist, dass wohl schon sehr bald sehr viele Referendare auf der Straße stehen werden
Wer sagt denn, dass das den meisten hier völlig egal ist? Für die jungen Kollegen ist das natürlich ein riesiges Problem und ich kann jeden Betroffenen verstehen, der sich darüber aufregt.
Was m.E. allerdings ein wenig vergessen wird ist, dass es in den letzten Jahrzehnten immer wieder Phasen gab, in denen selbst Referendare mit den besten Noten nicht eingestellt wurden. Natürlich ist das eine beschissene Situation für die Betroffenen. Aber wer ein Lehramtsstudium antritt muss darauf gefasst sein, dass er/sie mit etwas Pech in so eine Phase eintritt. Die Wut auf das Land kann ich nachvollziehen, jedoch nicht den geforderten Anspruch auf eine Jobgarantie.

Locher
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Re: Quasi-Einstellungsstopp in Bayern (GYM)

Beitrag von Locher »

Als Referendar hat man doch gar keine Zeit sich aktiv dagegen zu wehren. Vor allem die Bayern mit ihren 17 Stunden - kann mir nicht vorstellen, dass die die Zeit geschweige denn die Kraft haben sich aufzulehnen.

Latinas Einwurf tu ich mal als vollkommenen Unsinn ab angesichts dieser Petition aus BW. Der Initiator ist auch verbeamteter Lehrer.
Some Might Say hat geschrieben:Mal eine kurze Frage abseits der eigentlichen Diskussion: Kennt denn jemand Kandidaten, die nach beiden Staatsexamen tatsächlich einen Schnitt von 1,0 haben?
Ich wollte so jemanden schon immer mal im echten Leben gegenübertreten. Habe bisher noc niemanden entdeckt.

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