Unfähigkeit

[sandra342]

Hi Leute,

ich wurde mehrfach als unfähig bezeichnet. (Sie sind unfähig, Sie wollen aber sie können nicht) (Info:die letzten UB liefen nicht so besonders). Ich finde es eine Frechheit jemandem die Fähigkeiten abzusprechen. So was stellt doch eine Beleidigung dar, oder?

[Fränzy]

Hallo,

ich kann verstehen, dass Du aufgebracht bist und Dir andere Rückmeldungen erhoffst. Allerdings ist eine Absprache des fachlichen oder pädagogischen Könnens keine Beleidigung. Es ist vielmehr so, dass Ausbilder Ihre Referendare auf Schwächen hinweisen müssen und ihnen auch Hinweise zur Behebung geben müssen. Und ab und zu gibt es leider auch Ref, die völlig im falschen Dampfer unterwegs sind und sich schlicht für den Beruf nicht eignen.

Magst Du etwas mehr erzählen, dann kann man bei Dir besser einordnen, was eigentlich geschehen ist?

Grüße Franzi

[Giulia]

Dies sehe ich gänzlich anders. Von Ausbildern im Referendariat - ob in Seminar oder Schule - darf und muss man erwarten, dass sie über erwachsenenpädagogische Kompetenzen verfügen. Ein Satz wie "Sie sind unfähig!" ist völlig inakzeptabel, und ich würde ihn mir nicht bieten lassen. Ein solcher Satz mag im juristischen Sinne keine Beleidigung darstellen, stellt jedoch ein Armutszeugnis für jeden Ausbilder dar, da er keine sachliche Kritik beinhaltet, sondern auf persönlicher Ebene verletzt. Wenn ich jemandem mitteilen will, dass ich ihn für wenig geeignet befinde, den Beruf des Lehrers auszuüben, muss ich als seriöser Ausbilder einen anderen Ton und andere Worte wählen und jene Erwartungen auf der Kommunikationsebene erfüllen, die ich an meine Auszubildenden stelle. An welchem Kriterium oder an welchen Kriterien orientiert sich denn "Unfähigkeit" - etwas genauer bitte, die Damen und Herren Ausbilder! Mich erinnert eine solche Sprache fatal an die in Konferenzen an Schulen häufig "gepflegte" Terminologie, mittels derer Schüler "abgewatscht" werden: Er oder sie ist eben "dumm"; oder: Er oder sie ist "zwar nicht dumm, aber..." Im Grunde geht es bei solchem Sprachgebrauch nicht um sachliche Kritik, weder am Schüler, noch am Referendar, und es geht schon gar nicht um Hilfestellung oder Beratung. Indem ich jemanden als generell "unfähig" bezeichne, versuche ich Macht auszuüben, versuche ich einzuschüchtern, versuche ich zu demütigen. Leider im Referendariat aufseiten der Ausbilder ein nicht selten zu beobachtender Habitus, der einfach nur peinlich ist und den man so nicht hinnehmen muss.

[Jméno]

Könnten wir die Fieberkurve der moralischen Empörung mal ein bisschen runterkühlen, bis die TE ein paar Informationen nachgeliefert hat?! Denn m.E. macht es durchaus einen Unterschied, ob ein Ausbilder einer Referendarin lediglich ein „Sie sind unfähig“ ohne jede Erläuterung an den Kopf geworfen hat oder ob z.B. über einen längeren Zeitraum entsprechende „erwachsenenpädagogische Kompetenzen“ angewandt wurden, um Lücken höflich zu benennen – dies aber zu keinerlei merklichen Änderungen geführt hat. In diesem Sinne: Sandra, bitte mehr Details!

[sandra342]

Danke Giulia!
Am Gesprächsanfang hiess es noch " Sie haben ja gar nicht mal so schlecht gestartet (hatte im 1. HS auch 9 und 10 Punkte gehabt) und später im Gespäch dann " Sie sind unfähig!!"
Hi Fränzi, danke für deine Nachricht, aber jemandem komplett die Fähigkeiten abzusprechen empfinde ich als Frechheit!
I

[sandra342]

Ich hatte ein Gespräch mit der Seminarleiterin, Schulleiterin etc. und die hat sich so geäussert gehabt. Davor hat die eine Ausbilderin aber im letzten UB auch schon ähnliches angemerkt gehabt (Sie wollen, aber sie können nicht). Wobei ich bemerken muss, dass mein Vater in diesem Zeitraum gestorben ist, davor wochenlang im Koma lag und wir als Familie vor die Entscheidung gestellt wurden die Maschinen abzustellen. Die Ärzte sagten, es sei nur noch Quälerei ihn am Leben zu lassen, er würde nicht mehr werden...in der Familie gab es dann noch ein hin und her was zu machen sei....das hat mich schon sehr belastet....

[Fränzy]

Wir wissen hier bisher nicht viel...
Wir hatten an der Schule auch schon zwei oder drei Refs, die nicht geeignet waren und denen das dann auch mitgeteilt wurde. Die dann wegzuloben hat doch auch keinen Sinn. Sie waeren im Lehrberuf nie zufrieden geworden.
Wars denn so, dass nur gesagt wurde; unfaehig? Oder wurde es anders ausgedrueckt?