Frust: Trotz guter Note wohl keine Aussicht auf ne Stelle?

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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Camulus
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Registriert: 01.08.2011, 23:55:19

Re: Frust: Trotz guter Note wohl keine Aussicht auf ne Stell

Beitrag von Camulus »

kecks hat geschrieben:die akademikerarbeitslosigkeit in deutschland sinkt seit jahren.
Was aber größtenteils an der Flexibilität der Akademiker liegt, speziell die bei Lehrerinnen und Lehrer ist aber immernoch sehr niedrig.

candy01
Beiträge: 24
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Re: Frust: Trotz guter Note wohl keine Aussicht auf ne Stell

Beitrag von candy01 »

Man kann alle Statistiken beschönigen und für seine Ziele auslegen.

Andysports
Beiträge: 21
Registriert: 04.07.2013, 21:28:08

Re: Frust: Trotz guter Note wohl keine Aussicht auf ne Stell

Beitrag von Andysports »

Kartoffelpü, toller Post von dir. So geht es wohl momentan Tausenden von uns in GER, wenn es in manchen Ländern auch noch etwas weiter ist als in anderen. ;-)

Illi, naja die Hochrechnungen von 2006 sind für manche Kombis und Schulformen definitiv orakelmäßig, aber in der Gesamtschau pro Einzelfall NACHHER kann man dann raus lesen:
Ja, Gymi war riskanter. Trotzdem außer bei DG relativ unvorhersehbar und selbst diese kamen letztes Jahr wieder mit minimal unter 2, 0 rein. Also insofern würde ich den Studierenden echt keine Schuld geben ebensowenig wie dem Staat. Ist im Endeffekt einfach ne Glückssache gewesen und entscheidend hinzu kam nochmal die Wirtschaft ab 2007, die konnten ,, wir " anfangs nicht ahnen.

Kira2005
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Registriert: 02.09.2011, 21:06:54

Re: Frust: Trotz guter Note wohl keine Aussicht auf ne Stell

Beitrag von Kira2005 »

Hallo,
ich hab auch Englisch/Spanisch und ich denke, mit 1,5 bist du sicher dabei, letzten September war der Schnitt bei 1,87.
Und dass du nicht in der Gegend bleiben kannst, ist zwar doof, aber ich glaube, das muss man für eine Planstelle in Kauf nehmen. Ich bin verheiratet und wohne fest hier, aber wenn die Planstelle kommt, dann geh ich erst mal überall hin, ich denke, das man für die Stelle dankbar sein muss. Ich kenne genug Leute, die gar nicht hoffen können, es geschafft zu haben und wenn man mal auf der Warteliste ist, rutscht man nicht so einfach rein, denke ich.
Ich hoffe, wir bekommen bald bescheid, das Warten ist echt nervig und langsam wird die Stimmung im Seminar auch immer angespannter, schlimmer als vor den Prüfungen. Nicht zu wissen, ob ich einen Vertrag wo anders unterschreiben soll oder noch hoffen kann, dass es klappt (1,98) macht mich persönlich echt noch wahnsinnig.

Tizia
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Re: Frust: Trotz guter Note wohl keine Aussicht auf ne Stell

Beitrag von Tizia »

Das Blöde an Spanisch ist, dass es bis zuletzt noch als "Mangelfach" gepriesen wurde, weswegen ja jetzt zig Referendare die Seminare verstopfen, wenn ich das mal so flapsig ausdrücken darf. Ich selbst bin vor zwei Jahren mit 2,05 völlig überraschend noch in eine Planstelle der FOS/BOS reingerutscht, an der ich bereits ein halbes Jahr als Aushilfe für Englisch beschäftigt war. Völlig überraschend deshalb, weil 2011 das Jahr war, wo im Februar auch mit 1,4 Sense war und ich nie damit gerechnet hätte, irgendwas zu bekommen. Aber gerade weil eben so viele noch versucht haben, in anderen Bundesländern oder bei kirchlichen Trägern eine Stelle zu bekommen, tat sich im beruflichen Schulwesen noch was auf. Außerdem hatte in meinem Fall zufällig die bisherige Fachbetreuerin ihre Planstelle an den Freistaat zurückgeben, um in ihre Heimat Österreich zurückzukehren. Ich will nicht behaupten, dass sowas häufiger vorkommt, aber anscheinend geschehen bisweilen noch Zeichen und Wunder, also sollte man die Hoffnung nicht aufgeben. Ich kann auch jedem mit E/Sp nur raten, es wirklich mit FOS/BOS zu versuchen. Man hat reife(re) Persönlichkeiten vor sich sitzen und unterrichtet de facto nur vier Jahrgangsstufen (Vorklasse - 11./12./13. Jahrgangsstufe), weswegen man relativ schnell einen guten Grundstock an Material zusammen hat - und trotzdem aufgrund des Oberstufenunterrichts alle Freiheiten, im Schuljahr völlig neue Sachen zu machen.
Gut, in Spanisch unterrichten wir (derzeit noch) nur 1. und 2. Lernjahr, und die Schüler bringen völlig andere Lernvoraussetzungen mit, als man es vom Gym gewohnt ist, aber genau das ist eine Herausforderung, die mir persönlich sehr viel Freude bereitet. Und der Run auf die FOSen ist ungebrochen, zumindest in Oberbayern wird massiv ausgebaut, weswegen da sicher noch die eine oder andere Stelle rausspringen dürfte. Spanisch ist als Fach unglaublich beliebt und wird es sicherlich bleiben. In diesem Schuljahr haben sich bei uns ca. 20 Leute für Russisch, 20 für Französisch und über 110 für Spanisch angemeldet - daraus hätten wir locker vier Kurse (à 4 Wochenstunden) machen können!
Auch wenn bei den Einstellungen viel Konkurrenz herrscht, gehe ich mal davon aus, dass in den kommenden 2 bis 4 Jahren an unserer Schulart bis zu einem Schnitt von 2,0 noch was gehen wird. Und da wir Spanischlehrerinnen ja alle recht jung und fruchtbar sind ;) dürften sich immer wieder Verträge auftun, die vielleicht mal ein einem akzeptablen Beschäftigungsverhältnis münden.
Ich wünsche Euch auf alle Fälle viel Glück und Durchhaltevermögen!!!
Lehrerin an einer bayerischen Berufsoberschule - best job in the world :)

Piccola
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Registriert: 08.01.2006, 22:34:10
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Re: Frust: Trotz guter Note wohl keine Aussicht auf ne Stell

Beitrag von Piccola »

O weh, es tut mir echt leid, dass die Stellensituation so schlecht ist! Ich dachte, es wäre nur in Ba-Wü so schlimm (bei uns fiel ja 2012 der Doppeljahrgang weg).

Unsere Referendare haben sich auch in den zwei angrenzenden Bundesländern beworben, wo sie auch gleich Stellen bekommen haben.

Einige weichen als Angestellte auf Privatschulen aus in der Hoffnung auf Verbeamtung irgendwann.

Manchmal ergibt sich aber noch etwas. Du hast eine gute Leistungsziffer, halte die Ohren steif! Ich drücke Dir fest die Daumen!

Alles Liebe,

Piccola
Mens sana in corpore sano :-)

Freidenker
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Re: Frust: Trotz guter Note wohl keine Aussicht auf ne Stell

Beitrag von Freidenker »

Ist eben halt jetzt stellenmäßig überall eine Talsohle. Haben wir alte Hasen ab Ende der 80er bis weit in die 90er hinein auch hinnehmen müssen. Da hat man uns auch im Regen stehengelassen, und das noch mit einer gewissen Arroganz seitens Bezirksregierungen und etlichen Schulleitern, wenn man Kontakt aufnahm.

Überbrückt habe ich die die Zeit als Handlager auf dem Bau, dann als Bandmusiker auf einem Kreuzfahrtschiff, irgendwann im Privatschuldienst gelandet bis endlich zur richtigen verbeamteten Stelle an einer "richtigen" Schule.

Kurzum : Keine richtige Stelle ist nicht der berufliche Idealzustand, auf der anderen Seite gibt es genügend Möglichkeiten an Geld zu kommen, was ja eigentlich das Wichtigste ist, wenn man Ideen und Initiative hat. 8)
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

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