Sinnloses 1. Quartal NRW

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
Maphineko
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Registriert: 23.03.2013, 21:51:06

Sinnloses 1. Quartal NRW

Beitrag von Maphineko »

Nabööööönd Leidensgenossen!


Mir kommt es so vor, als hätte man wie in einer Lotterie ein paar Elemente zufällig gezogen, und damit das 1. quartal vollgestopft.

Und ich bin wirklich wütend (!!) über die Sinnlosigkeit mancher zu erledigender Sachen, da ich gerne meine kostbare Lebenszeit in sinnvolle und nützliche Tätigkeiten investiere, die meine Kompetenzen als Ref steigern. Und ich glaube, die unten genannten bringen da eher nich so viel.

Dazu gehören:

Das 3-Tages-Praktikum:

Wozu bittesehr, und wo ist der Sinn? Ich hatte bereits 4 Praktika an der Uni,insgesamt 3 MONATE (!!!) jeweils an anderen Schulen. Und warum müssen manche Refs an Grundschulen, andere nicht? Wenn ich an eine Grundschule gewollt hätte, wäre ich wohl kaum an einer Realschule gegangen oder? ...Tss... Als ob lächerliche 3 Tage Praktikum einen tiefen Blick in das Unterrichtsgeschehen liefern würden! Da brächten es die 3 Tage an der Ref-Schule auf jedenfall mehr.

Die Selbstlerngruppen:

Für mich reine Zeitverschwendung. Ich betrachte mich als erfahren, habe wärend der Uni viel Nachhilfe gemacht und schon Unterricht gegeben. Außerdem sind diese SLG-Schulbesuche eine organisatorische TRAGÖDIE!! Manchmal hat der aus der Gruppe keine Zeit, dann passts wieder dem anderen nicht usw. Eine Katastrophe. Wenn wenigstens die Gruppen so gebildet werden würden, dass die Leute größtenteils die gleichen Fächer haben. Wieder komplett sinnlos diese Geschichte.

Die *Coachings*:

Ich behaupte einfach mal, ich brauch keine Coachings, da ich bereits für einen Newbie viel weiß, willensstark bin und wenn ich was wissen will, ich jemanden Frage bzw. mir aktiv Kritik von den Lehrern einhole. Und was wird da überhaupt gemacht. Etwa auf einen gut zugeredet, damit man keine Panikattacken bekommt? Pah, ich kann da wirklich keinen Sinn drin erkennen.

Pädagogische Tage:

Nicht, dass man im Ref schon genug erziehungswissenschaftliche Theorie durchnudelt und es einen nach den gefühlten 20 Seminaren im Hauptstudium anstinkt, nein, mann muss sogar noch um 100 Euro für eine Fahrt bezahlen, damit man sich das alte Zeug nochmal anhört. Und lustige Kennenlernspielchen machen. Ach wie süß. Dann schön in die kleinen Bettchen der Jungendherberge kuscheln und von schöneren Zeiten träumen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man ein Wochenende besser verbringen könnte... ironie /off.

Perspektivgespräch:

Wenn man schon sich die Mühe machen muss, eine Unterrichtsstunde vorzubereiten, will ich die auch benotet haben. Sie hätten ja die allererste dann nur mit ein paar Prozent Wertungsanteil, aber wenigstens etwas, versehen können. Nur über eine Stunde mit dem KSL reden, wie sie denn so gelaufen ist, bringt irgendwie nix. Da kann man auch mit den Lehrern reden. Die sind schließlich immer da.

Warum hat man das 1. Quartal nicht größtenteils so wie alle anderen gemacht? Die vielen Hospitationsstunden sind sinnvoll, es eben ruhig angehen lassen finde ich o.k.

... Heilige Makkaroni, jetzt gehts mir besser.

reffinrw
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Re: Sinnloses 1. Quartal NRW

Beitrag von reffinrw »

Ich habe jetzt am 1. angefangen und finde das gar nicht so sinnlos. Habe aber auch, glaube ich, eine tolle Truppe zumindest im Kernseminar erwischt.

Das 3 Tages- Praktikum findet doch aber während der Prüfungszeit statt, also wenn du gar nicht mehr unterrichtest und sollte machbar sein organisatorisch. Einen Sinn hat das Ganze sicher auch, denn es ist sicher hilfreich zu wissen, wie es an anderen Schulformen abläuft. Klassisches Beispiel meiner Schulform Gymnasium: "Was haben die bloß in der Grundschule gemacht, die Schüler können ja nichts!" Wenn ich aber an eine GS gehe für ein paar Tage, dann wird mir so vielleicht klar, dass es im Gymnasium eher auf Fachliches, in der Grundschule aber neben dem Fachlichen vor allem aufs Pädagogische ankommt und gerade in der heutigen Zeit sind manche Lehrer eben nur mit der Pädagogik beschäftigt.

Die Selbstlerngruppen wurden mir so dargestellt, dass man sich da eher menschlich unterstützt, wenn schon die Referendarsituation so bescheiden ist. Kann mir vorstellen, dass es da organisatorische Probleme geben kann, aber ich glaube, da müsste man allen Beteiligten klar machen, dass zicken eher kontraproduktiv für alle ist in dieser Situation. Hat für mich auch etwas mit Professionalität zu tun. Nur weil ich mit meinen Mitreffis Termine vereinbaren muss, muss ich mich nicht bei denen auslassen, wie sehr mich das ankotzt, dass wir das jetzt machen müssen, weil ich noch mit Thorben-Hendrik zum Sportverein muss. Nein, dann greift eben: entweder ich finde eine Betreungsmöglichkeit/kann den Termin verlegen/usw oder ich muss eben sagen: Sorry, klappt bei mir nicht.

Du musst die Coachings nicht in Anspruch nehmen, du kannst auch zum Termin hingehen und sagen: Danke kein Bedarf.

Was mich jedoch aufhorchen lässt ist, dass die Pädagogische Tage als Art Klassenfahrt veranstaltet werden. Ich dachte, das würde im Seminarentrum stattfinden....das stinkt mich allerdings auch an.
Der Geldaspekt ist echt zum Kotzen, da gebe ich dir recht. Allein die Kosten für die Rumfahrerei, die von uns erwartet wird in den ersten ca. 3 Wochen weil Treffen an den unterschiedlichsten Schulen im Seminargebiet.... . Gut, kann man vielleicht von der Steuer absetzen, wer weiß.... .

Ich finde es uneingeschränkt super, dass der Kernseminarleiter einen nicht bewerten darf. Da kann man auch mal was verhauen und muss keine Angst haben, das Ref mit einer schlechten Note zu bestehen, sondern kann sich einfach so verbessern.

Alles eine Einstellungsfrage oder? Ich hatte auch erst eher negative Gedanken zum Ref (habe hier viel mitgelesen!), aber die erste Woche war echt gelungen, auch wenn es mich sehr geschlaucht hat durch diese vielen vielen Infos, die ich erst mal verarbeiten muss. Ich bin froh, dass ich zumindest schon mal ein gutes Seminar erwischt habe und damit meine ich den KS-Leiter und die Gruppe an sich. Und mein erster Eindruck trügt mich eigentlich nie.

cyhyryiys
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Re: Sinnloses 1. Quartal NRW

Beitrag von cyhyryiys »

Die *Coachings*:

Ich behaupte einfach mal, ich brauch keine Coachings, da ich bereits für einen Newbie viel weiß, willensstark bin und wenn ich was wissen will, ich jemanden Frage bzw. mir aktiv Kritik von den Lehrern einhole.
Mal so am Rande, du befindest dich in einer Ausbildungsphase und kannst selbst noch nicht allumfassend beurteilen, ob du zu bestimmten Dingen Rückmeldung benötigst oder nicht. Sieh es doch als Chance, ein Fremdurteil VOR den Prüfungen zu erhalten. Letzten Endes ist die Prüfung später auch beruhend auf Fremd- und eben nicht Selbstwahrnehmung.

LatinaTeacharin
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Re: Sinnloses 1. Quartal NRW

Beitrag von LatinaTeacharin »

Alles eine Einstellungsfrage oder?
Ja natürlich. Der Idealismus mancher Lehrkräfte geht soweit, dass sie Klassenfahrten komplett aus eigener Tasche finanzieren und dann auch noch stolz darauf sind, weil sie ihrer moralischen Verantwortung, den Schülern etwas bieten zu müssen, nachgekommen sind.
Ich behaupte einfach mal, ich brauch keine Coachings, da ich bereits für einen Newbie viel weiß, willensstark bin und wenn ich was wissen will, ich jemanden Frage bzw. mir aktiv Kritik von den Lehrern einhole.
Vorsicht. Arrogante Referendare lässt man auch gerne mal gegen eine Wand laufen. Oder gegen mehrere. So lange, bis ein Lerneffekt eintritt.

Drops
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Re: Sinnloses 1. Quartal NRW

Beitrag von Drops »

Auch wenn es Dir momentan so vorkommt, aber es ist tatsächlich nicht alles sinnfrei, was im Ref "nebenher" läuft.
Ich wäre auch vorsichtig mit Aussagen wie "Ich brauche das alles nicht" oder "ich kann das schon"; meistens braucht man es irgendwann doch oder merkt (auf manchmal schmerzhafte Weise), dass man doch noch nicht alles kann.

Bei einer Sache aber gebe ich Dir uneingeschränkt recht: Die "pädagogische Woche" war nicht mehr, als eine Klassenfahrt mit vielen unnötigen Begebenheiten und Vorträgen, die mir Lebenszeit gestohlen hat. Während der "Workshops" in den Fachseminaren mussten wir dann mehrere Reihen für unsere Fachleitung erstellen; wir selbst hatten später keinen Zugriff auf diese Reihen,haben aber unserer Fachleitung gewiss mehrere Wochen Arbeit erspart. :roll:

Lenya
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Re: Sinnloses 1. Quartal NRW

Beitrag von Lenya »

@maphineko:
Ich sehe da einige Probleme auf dich zukommen :mrgreen: Die arrogante Einstellung, man hätte durch das Unterrichten vor dem Ref tatsächlich unterrichten gelernt, hatte ich auch mal (nicht ganz so extrem wie du, aber ja). Das ist nicht der Fall! Du kannst das nicht alles ;) Man muss sich tatsächlich auf das Ref einlassen, dann kann man wirklich viel lernen.

Manche Punkte die du anführst, empfand ich selbst auch als unnötig, wobei ich froh um ein pädagogisches WE gewesen wäre, wir waren nämlich eine ganze WOCHE in der Jugendherberge und hm ja, mir hat das auch nicht wirlich viel gebracht.

Die UBs (oder wie auch immer das bei euch heißt) werden nunmal nicht benotet, damit muss man sich abfinden. Wichtiger als ine Zahl ist aber die Rückmeldung, die man bekommt. Damit kann man arbeiten.

Das Grundschulpraktikum empfand ich auch als nutzlos für mich, da ich nach dem Studium bereits an einer Grundschule gearbeitet hatte. Grundsätzlich macht es aber durchaus Sinn, dass man sich das mal anschaut. Der Sinn dahinter ist, einfach auch etwas Ahnung zu haben, woher die Schüler kommen, die du dann in der 5. Klasse unterrichtest.
LG, Lenya

lavinia21
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Re: Sinnloses 1. Quartal NRW

Beitrag von lavinia21 »

Es gibt genügend fertige Lehrer, die einige, der von dir aufgezählten Dinge, sehr gerne nochmals erleben würden. Sobald du fertig mit dem Ref bist, musst du nämlich um diese Dinge kämpfen, da weder Gelder noch Forbildungen bereit stehen, um so etwas zu besprechen.

Außerdem, wenn du jetzt schon so genervt bist, was sagst du dann später zu x sinnlosen Konferenzen, die deine Nachmittage blockieren und die du nur mit Hilfe der Korrektur einer Klassenarbeit nebenbei üebrstehst?

...du scheinst mir wirklich sehr arrogant, erhaben und v.a. von dir selbst eingenommen zu sein. Hoffentlich fällst du mit dieser Einstellung nich noch auf die Schn**ze.

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