Meine Klasse Ko***t mich nur noch an!

[melle1]

das Problem ist ganz klar, zumindest in Rheinland-Pfalz. Seitdem es keine Hauptschulen ansich mehr gibt, sondern nur noch Realschule plus, schicken fast alle Eltern ihre Kinder, die halbwegs akzeptable Noten haben, aufs Gymnasium. D.h. die guten und normalen Realschüler sind alle auf dem Gymnasium. Konsequenz ist, dass die Realschulen nur noch Hauptschüler haben und das Gymnasium neben ihren Gymnasiasten die ganzen "ehmals Realschule". Dadurch gibt es in beiden Schulen einen starken Niveauabfall.
Und gerade durch diese Entwicklung finde ich sollte man dringend aufpassen, dass man nicht nur die schwachen Schüler fördert. Auch die sehr guten Schüler haben ein Recht auf Förderung, denn die schwachen gehören teils einfach in eine andere Schulart

[kroellebora]

Ich unterrichte ja nicht am Gymnasium, aber als ich in der gymnasialen Oberstufe war, flogen Kandidaten mit dem Verhalten hochkant raus. Die waren nicht mehr schulpflichtig und nach der Abmahnung durch die Oberstufenleitung wurden sie bei nächster Gelegenheit gegangen.
Sie waren ja freiwillig dort, also konnten sie sich benehmen oder gehen.

[cyhyryiys]

das Problem ist ganz klar, zumindest in Rheinland-Pfalz. Seitdem es keine Hauptschulen ansich mehr gibt, sondern nur noch Realschule plus, schicken fast alle Eltern ihre Kinder, die halbwegs akzeptable Noten haben, aufs Gymnasium. D.h. die guten und normalen Realschüler sind alle auf dem Gymnasium. Konsequenz ist, dass die Realschulen nur noch Hauptschüler haben und das Gymnasium neben ihren Gymnasiasten die ganzen "ehmals Realschule". Dadurch gibt es in beiden Schulen einen starken Niveauabfall.

Und nun? Dagegen hilft letztlich nur, dass sich die Schule ob sie nun will oder nicht den Gegebenheiten anpasst und das beste daraus macht, denn in den Jammermodus zu verfallen und zu hoffen, das Alte kehre bald wieder zurück. Klar ist bei solch heterogenen Schülerschaft, dass man nicht mehr den einen Unterricht planen kann und mehr Wert auf Differenzierung (auch nach oben hinaus!) legen muss.

[Jméno]

Auf Deutsch: Der Gemeinschaftsschullehrer gibt den Rat, das Niveau einfach abzusenken...

[chrisy]

[Drops]

Auf Deutsch: Der Gemeinschaftsschullehrer gibt den Rat, das Niveau einfach abzusenken...

In RLP vielleicht noch schwieriger durchzusetzen, als in anderen BL, da wir unser Abitur noch immer selbst aufsetzen. Bedeutet: Wer von der Realschule+ in die gymnasiale Oberstufe hochgejubelt wurde, fliegt schneller auf die Schnauze, als er das Wort "Oberstufe" buchstabieren kann.

Der Schüler bekommt innerhalb der ersten 6 Wochen der Einführungsphase den Schock seines Lebens, wählt schnell noch vor den Herbstferien neue LKs, um dem Schlimmsten zu entgehen, merkt nach den Herbstferien, dass es doch nicht die richtige Entscheidung war, kann sich mit solch einem Zeugnis aber nirgendwo (mehr) bewerben, geht dann nach der 11 "freiwillig" zurück und wiederholt, um dann mit sechs Unterkursen nach zwei Jahren endlich in die 12 zu kommen, bekommt seine Abi-Quali nicht und war dann drei Jahre umsonst in der Oberstufe, um schlussendlich mit einem Realschulzeugnis abzugehen.

Passiert mittlerweile öfter, als man denkt...

Die meisten SuS sind völlig beratungsresistent; Schuld sind wir bösen Lehrer, die angeblich viel zu viel verlangen und außerdem waren sie doch in der Realschule+ die Besten, also können sie doch gar nicht so wenig können, wie wir Gym-Lehrer ihnen letztendlich bescheinigen.

[kecks]

...jeder braucht abitur. jede ausbildung muss zu einem studium werden. die fh muss doktortitel vergeben. am besten bekommt einfach jedes baby seinen doktortitel oder noch besser die professur gleich als geburtsrecht verliehen, und fertig. kognitive fertigkeiten sind nicht ungleich verteilt; jeder kann alles schaffen, wenn er nur genug gefördert wird und genügend einsatz zeigt. genau. dass erfahrung primär verarbeitetes scheitern (verzeihung, "suboptimale leistung") ist - egal, auch das kann man "optimieren".