die beste entscheidung meines lebens

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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schäfchen

Re: besaufen ist gut, hilft aber nicht!

Beitrag von schäfchen »

hans im glück hat geschrieben:genau! 24 monate hat man zeit, sich auf die erwerbslosigkeit zu freuen, die viele nach der II. staatsprüfung erfahren müssen.
@ Hans, dir scheint der Grundtenor in unseren Posts entgangen zu sein.
Ersteinmal haben wir uns nicht über die Arbeitsplatzchancen unterhalten sondern lediglich wie man mit der Ausbildung an sich umgeht.

Und zweitens fände ich es reichlich albern und dumm, eine Ausbildung abzubrechen, nur weil sie manchmal schwierig erscheint oder keine Garantie für einen späteren Job bietet. Hallo?! Das tut doch keine Ausbildung.
So what. Es wird schon klappen, und wenn ich nicht an einer Schule unterkomme, mache ich halt was anderes. Zur Not setz ich mich bei Ikea an die Kasse oder geh kellnern.

Aber nur, weil es keine hundertprozentige Sicherheit gibt, alles schmeißen und anderen die Ausbildung madig machen zu wollen erscheint mir doch reichlich pessimistisch und destruktiv.

Schönen Abend noch!

Hans im Glück

Genau. Positiv denken.

Beitrag von Hans im Glück »

>>>Zur Not setz ich mich bei Ikea an die Kasse oder geh kellnern.<<<

Du musst wohl in den kommenden Jahren beides tun, um als Lehrer ein Leben führen zu können, das unserer langen Ausbildungszeit angemessen wäre. Da Referendare und Lehramtsanwärter gelernt haben, am Existenzminimum zu leben, ist es für Vater Staat einfach, die Kostenschraube weiter nach unten zu drehen. Und den Sparkurs werden sie weiter fahren.
Warum auch nicht? In welchem Job findet man soviel Idealisten (= Idioten?) wie an Schulen? Eben! Und viele davon sitzen bei mir im Lehrerzimmer und sind einen Tag am Studienseminar um sich auf eine Zukunft vorzubereiten, über die andere längst entschieden haben. Ich war ja im VOB auch einer von den Bekloppten und glaubte an die Sprüche der Regierung und an das Märchen von der tollen Perspektive im Lehrerberuf. Aber das können (und sollen) Anfänger noch nicht wissen, denn dann wären sie keine Anfänger mehr. Nur soviel dazu: Die Träume sterben vor der Hoffnung. Übrigens: Ich habe mein II. Staatsexamen in NRW mit 1.4 gemacht und war damit besser als viele meiner Kollegen, die noch immer eine Stelle als Lehrer suchen, aber keine finden. Also, strengt euch an ;-)

Hans im Glück

Scooter

Beitrag von Scooter »

@schäfchen, it's me und alle anderen Refs und Future-Refs:
Lasst uns doch einfach solche Trolls ignorieren, die nur drauf aus sind, zu konfrontieren und auzustacheln. Wir wissen wohl sehr wohl, was auf uns zu kommt, und wenn nicht, dann wissen wir aber, dass wir nicht die ersten, und nicht die letzten sind, die diesen Stress mitmachen....
Und ich denke, 90% von "uns" wissen, warum sie den Stress mitmachen.

Ich wünsche Euch schöne Osterferien, und viele "/ignore-Launen", damit solche Deppen sich nicht bestätigt fühlen.

Ich verabschiede mich erstmal für die Ostertage...

ich komm wieder -- keine Frage :)
Scooter

Garfield

Beitrag von Garfield »

Warum schreibt Maulwurf auf den ersten Beitrag von Tanja, dass es wohl ganz richtig sei, wegen irgendwelcher Rechtschreibung so jemanden nicht Lehrerin werden zu lassen?

Ich bin fassungslos.

Und Scooter, wenn du deine Freude behalten willst, dann halte dich doch aus Foren wie Leid & Frust einfach raus. Ich glaube kaum, dass es einer Person A mit Problemen hilft, wenn eine Person B schreibt, dass sie ein 1.4er Examen gemacht hat und eine Person C die Person A als Deppen hingestellt ignorieren will.

Wer konfrontiert?

Du schreibst, dass du noch nicht lange im Ref. bist und ich hoffe, dir bleiben unangenehme Erfahrungen erspart.

Garfield

Tanja

Hurra! Der Sommer kann kommen!

Beitrag von Tanja »

Hurra!

Ich bin zurück aus meinem wohl verdienten Oster-Urlaub und habe inzwischen meinen positiven Bewilligungsbescheid zu Hartz IV erhalten.

Grund zur Freude: Neben einer einmaligen (Nach)Zahlung in Höhe von satten 2.652,00 EUR seit Antragstellung (bedingt durch die monatelange Bearbeitung, abzüglich einer Kürzung wegen meiner selbst verursachten Kündigung aus dem Vorbereitungsdienst) erhalte ich nun 724,00 EUR monatlich auf mein Konto für Lebensunterhalt und Miete. Sogar die Kosten für die Krankenkasse und Pflegeversicherung werden übernommen.

Damit stehe ich finanziell (vor allen Dingen „netto“) besser da, als viele meiner ehemaligen Kolleginnen aus dem Seminar, die im Vorbereitungsdienst den Kitt von den Fenstern essen müssen um die Durststrecke von 2 Jahren zu überleben – ohne Garantie, hinterher ein festes Engagement als Lehrerin, geschweige denn als Beamtin zu erhalten.

Ich habe es auch nicht eilig, mich wieder kopfüber in neuen Stress zu stürzen, denn dafür war der Kampf mit der ARGE zu ermüdend. Nun genieße ich erstmal ein paar Monate Hartz IV und kann mich in aller Ruhe beruflich neu orientieren. Der Sommer kann kommen, ich werde jede Sekunde davon genießen! Als Architektin wird sich demnächst sicher etwas bieten. Doch bis dahin buche ich meinen nächsten Urlaub und die Nachzahlung von Vater Staat kommt mir gerade recht, um mir den nächsten Trip nach Paris zu versüßen.

Jetzt hole ich mir den finanziellen Ausgleich zurück, denn ich an Nerven im Staatsdienst gelassen habe. Ein schlechtes Gewissen? Wozu? Wenn ich an die Ausbeutung zurück denke, die der Staat jedem Lehramtsanwärter auferlegt, dann empfinde ich es nun recht und billig, ihn jetzt zur Kasse zu bitten. Schließlich erhalten auch Putzfrauen einen Mindestlohn, aber Akademiker im Vorbereitungsdienst eben nicht. Vater Staat ist nicht fair, also bin ich es auch nicht. Ein herrliches Gefühl, auf Staatskosten zu leben und Kohle aus dem Fenster zu schmeißen, für die man keine Zeit geopfert hat.

Ich hatte im Vorbereitungsdienst ein Einkommen in Höhe von schlappen 992,00 (brutto) zur Verfügung, die durch Lebensunterhaltskosten, Miete, Auto, Benzin, Lehrmittel, Versicherungen etc. schnell auf Null geschrumpft sind. Der Umstand, von einem „Einkommen“ zu reden, war in den Augen meiner Bank ein schlechter Witz! Ich lag damit 200 EUR über dem Existenzminimum(!) und hatte alle o. a. Kosten selbst zu tragen. Schon damals war der Vergleich mit einem Sozialhilfeempfänger kein Scherz meiner Bekannten, sondern Realität! Und für diesen Hungerlohn verlangte man an Schule und Seminar Höchstleistungen.

Deutschland, ich liebe dich! Auf der einen Seite müssen Akademiker im Vorbereitungsdienst für einen Hungerlohn bis zum Umfallen schuften und für alle Kosten selbst aufkommen, die mit der Ausbeutung im Zusammenhang stehen. Auf der anderen Seite erhalten die gleichen Akademiker für ihren Dauerurlaub auf Staatskosten monatlich mehr als 700 EUR netto und bekommen noch zusätzlich die Krankenversicherungskosten erlassen.

Lieber arbeite ich nebenbei als Architektin „schwarz“ als es an der Schule „bunt“ zu treiben und meine Gesundheit zu opfern.

Doppeltes Gehalt, mehr Freizeit, mehr Freu(n)de.

Mehr vom Leben ;-)

Alles Gute wünscht Euch
Tanja
:P

Kathi

was passiert mit KV bei Abbruch?

Beitrag von Kathi »

Hallo Tanja,

habe mich auch entschlossen, das Referendariat abzubrechen.
Mich interessiert, wie das bei dir mit der Krankenkasse gelaufen ist. Bin jetzt privat versichert, fällt man dann automatisch in die gesetzliche KV zurück? Muss ich sogar Gehalt zurückzahlen, wenn ich abbreche?

Freu mich über Antwort,
Kathi

pletjonka

Wo lebst du, Tanja?

Beitrag von pletjonka »

Bei dir Tanja, muss man sich echt fragen, in welcher Welt du eigentlich lebst. Glaubst du wirklich, dass Putzfrauen finanziell besser gestellt sind als Referendare? Es gibt ne Menge Leute, die nach einer Ausbildung weniger verdienen als wir im Referendariat. Denk nur mal an die Gastronomie- oder Hotelbranche. Da verdienen viele Leute gerade mal 900 Euro und die haben auch Ausgaben. Und sie verdienen das nicht in ihrer Ausbildung (die auch sehr anstrengend ist), sonderen danach und haben kaum Aussicht, mal mehr zu verdienen.
Übrigens geht der Urlaub, den du dir jetzt so großzügig auf Kosten des Staates leistest, der dir deiner Meinung nach ja auch zusteht, auch auf die Kosten dieser Leute.
Es stimmt zwar, dass das Ref hart ist und dass man oft bis zum Umfallen arbeitet. Aber es ist keine Ausbeutung. Immerhin unterrichten wir doch eigenständig nicht so viele Stunden. Für was sollen wir denn da noch mehr Geld bekommen?
Du bist als Architektin sicherlich einen anderen Verdienst gewohnt, aber das Ref. ist eben eine Ausbildung. Was würdest du davon halten, wenn jemand, der keine Ahnung von Architektur hat, in einem Architektenbüro eine Ausbildung machen möchte und zunächst nur sehr begrenzt eigenständig arbeitet, dafür ein normales Gehalt verlangt?
Viele Grüße und viel Spaß beim Ausspannen!

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