Habe immer wieder Zweifel scho jetzt im Studium

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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me_ga
Beiträge: 4
Registriert: 05.08.2008, 16:36:57

Habe immer wieder Zweifel scho jetzt im Studium

Beitrag von me_ga »

Hallo,

ich poste hier den Beitrag, weil jetzt mal wieder der Punkt gekommen ist, an dem ich wieder ins zweifeln und grübeln geraten bin.

Meine Geschichte:

Ich hab 2005 angefangen Deutsch und Englisch für Gymilehramt zu studieren. Hab das dann aber abgebrochen, weil mir der Praxisbezug fehlte. Mir stellte sich damals nciht die Frage, was ich jetzt mach sondern ich hab mich gleich für ein praxisorientierteres Studium an einer PH in Ba-Wü entschieden. Nach einem Jahr Studium dort hatte ich ein 4-wöchiges Praktikum zu machen. Ich muss sagen, dass ich nicht sehr motiviert war, da ich zu der Zeit schwer verliebt war und meine Gedanken nicht wirklich bei der Schule waren.
Hab aber eine super Bewertung bekommen.
Trotzdem wollte ich abbrechen, weil ich mich der ganzen Sache nicht mehr gewachsen gefühlt habe. Ich hatte keine Ideen was ich mit den Schülern machen könnte und bin ewig an der Unterrichtsvorbereitung gesessen.

Danach wollte ich ein eine Ausbildung oder ein duales Studium in Richtung BWL machen. Jedoch habe ich bei jedem Vorstellungsgespräch immer noch den Gedanken an den Lehrerberuf, dem Arbeiten mit Kindern und jeden Tag mit Menschen umgehen im Kopf gehabt, so dass ich letztendlich bei meinem Studium geblieben bin.

Habe nun wieder 2 Semester studiert. Im Februar habe ich allerdings ein 4-wöchiges Praktikum nicht bestanden. Grund: mir würde die Motivation fehlen und ich wäre unstrukturiert.
Dazu muss ich sagen, dass ich eine blöde Mentorin hatte, die auch schon mit ihrem Referendar aneinander geraten ist.
Dann hatte ich während dem letzten Semester noch ein Praktikum. Wir waren eine 5er Gruppe und jeder wurde zur Schnecke gemacht, von wegen unfreundlich, unmotiviert und inkompetent, obwohl wir uns alle nciht schlecht fanden. Bestanden haben wir trotzdem.

Nun hab ich noch 2 Semester bis zum Examen. Hab mich im Moment wieder verliebt und irgendwie ist das immer der Zeitpunkt, an dem ich wieder grübel. Hätt ich doch was anderes machen sollen, mit nem Abi von 1,7? (Im Studium jetzt gehör ich eher zum schlechteren Drittel und bin oft schon mit ner 3 zufrieden)
Kann ich nur nicht unterrichten, weil die Lehre an der Hochschule so schlecht ist und man überhaupt keine Anregungen und Ideen bekommt?
Ich habe das Gefühl, dass das Unterrichten selber gut geht, auch Stunden von anderen kann ich halten. Nur selber find ich nicht so schnell Ideen, dauert immer ne Weile.

Ich weiß auch jetzt schon, dass ich im Ref nicht in Ba-Wü bleiben will, weil ich mich daheim nicht sehr wohlfühl. Möchte nach Bayern gehen.

Im Moment weiß ich echt ned. Jedes Jahr immer diese Zweifel, dann wieder Phasen, wo ich mir nichts schöneres vorstellen kann.

Aber vielleicht muss ich auch einfach nur 4 Jahre warten und wenn ich mitm Ref fertig bin bin ich der glücklichste Mensch auf der Welt.....

Babbsi
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Beitrag von Babbsi »

(abgesehen davon, dass das Ref in Bayern 2 Jahren dauert mit mehrmal Umziehen verbunden ist)

Meiner ehrlichen Meinung nach solltest du davon ablassen, Lehrer/in werden zu wollen. Deine bisherige Laufbahn spricht doch für sich.

Nicht bös sein!

Malina
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Beitrag von Malina »

Das allerwichtigste (finde ich) in deiner Situation:

Es geht jetzt gerade absolut nicht darum, wer wann wie warum gesagt hat, dass du geeignet bist oder nicht.

Es geht darum, ob DU dich in der Schule wohl fühlen kannst oder dich überhaupt wohlfühlen möchtest.

Gedanken wie "mit 1,7 hätt ich ja auch ... studieren können" plagst du dich jetzt entweder ab und verdirbst dir deine Motivation tatsächlich oder nimmst es so, wie es ist. Es ist voll und ganz egal, mit welcher Note man Lehramt studiert.
Vor allem: Warum kommt dir dieser Gedanke? Weil du etwas "besseres" hättest studieren können oder weil in dir irgendwelche Vorurteile brodeln oder du dich einfach nicht gerne mit Leuten vergleichen lassen willst, die ein schlechteres Abi haben (was ja über die Eignung eines Menschen für Dinge nichts aussagt)?

ich glaube du musst viel mehr in DIR suchen statt zu sagen "Die Mentoren waren doof, jeder wurde zur Schnecke gemacht". DU musst durchkommen, nicht die anderen. Das ist einfach eine gefährliche Schiene, auch fürs Ref. Entweder du willst den Job oder nicht.
Und was spricht gegen freiwillige Praktika in den Semesterferien , um sich weiterhin in der Schule umzusehen?

Deine Dinge mit dem "verliebt sein", ganz ehrlich, das ist Kindergarten. Sorry. Entweder man macht seinen Job und den ordentlich oder man lässt es.

CatherineDuquesne
Moderator
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Beitrag von CatherineDuquesne »

Entschuldige bitte, aber: Glaubst Du denn im LA-Studium an einen sog. Praxisbezug ;)?

Kannst Du eher nur Stunden von anderen halten und der Rest fällt Dir schwer? Ich kann kaum Stunden von anderen halten, das sind nicht meine Ideen, das sind nicht meine Gedanken, das sind nicht meine Strukturen. Wenn ich Zeitdruck hatte u.a., dann habe ich mir kaum Mühe gemacht, die Stunden vorzubereiten im Sinne von: Methodenfeuerwerke usw. Waren alltägliche Stunden, die liefen, Schüler waren zufrieden. Aber mir kommen oft noch Gedanken zu Stunden: Welchen aktuellen Bezug hat man gerade? Welche Quelle oder welcher Text passt am besten? Man könnte doch mit Musik arbeiten! Sind dann bei mir solche Sachen: Ich möchte den Bericht einführen, und zwei Tage davor stehe ich in einem Stau auf der Autobahn. Passte also ziemlich gut, mal ein paar Zeugenaussagen „gebastelt“ (war im Endeffekt ziemlicher Blechschaden, sonst hätte ich das bei was wirklich Ernstem so nicht hergenommen)…
Du solltest Dir hier mehr bezüglich Deiner Fähigkeiten zutrauen (ich hatte damit auch mal Schwierigkeiten, aber nachdem da im Einsatz immer geklaut wurde, muss ich die wohl haben ;)).

Man kann schwer was dagegen tun, aber Du musst höllisch aufpassen damit, dass Du Dich durch Deine Verliebtheit nicht ablenken lässt. Ein Grund, seine Arbeit nicht hinzubekommen, ist das wirklich nicht. . Ich muss gestehen, ich war auch mal ziemlich in einen Kollegen verliebt, habe ich habe es dennoch hinbekommen, meine Arbeit zu erledigen. Na ja, das mit dem Typen war jetzt sowieso von vornherein nichts, und im zweiten Halbjahr hätte ich ihn – na ja, er war dann nicht mehr fähig, seine Arbeit in einer Jahrgangsstufe halbwegs alleine zu machen…

Ansonsten: Vielleicht solltest Du mal eine Liste Deiner Stärken und Schwächen machen. Was kannst Du wirklich? Was traust Du Dir zu? Ist es so, dass Du evtl. nur nicht den Mut hast, oder wirklich Schwierigkeiten?

Vielleicht brauchst Du „nur“ mal eine richtige Beratung, vielleicht steckt was anderes dahinter...
"Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren." B. Brecht

Katta
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Beitrag von Katta »

Zustimmung zu Maline.

Während meines Studiums hatte ich auch immer wieder Zweifel... schaffe ich das? Will ich das wirklich?
Wobei es in meinem Studium deutlich weniger (ernstzunehmende) Praktika gab.

Das Ref ist für mich alles andere als ein Zuckerschlecken, aber ich kann jetzt eindeutig sagen: Ich WILL nichts anderes machen. Ich fühle mich in der Schule wohl und möchte dort arbeiten.
Das spiegelt mir (trotz gelegentlicher Unorganisiertheit) auch mein Umfeld.

Sprich: Zweifel auf dem Berufsweg sind m.M. nach normal.

Dennoch solltest du dir Malinas Ratschläge zu Herzen nehmen: Hast du dich in der Schule wohl gefühlt?

Und Unterrichtsvorbereitung dauert am Anfang einfach ewig. Du musst dich in die Materie einarbeiten, hast (noch) kein umfangreiches Methodenrepertoire usw.
Das gibt sich mit der Erfahrung aber.

me_ga
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Registriert: 05.08.2008, 16:36:57

Beitrag von me_ga »

danke für eure antworten...

hab grad nur ganz kurz zeit, da ich heut nachmittag kinderferienprogramm mache. freu mich schon obwohl ich nicht so gut vorbereitet bin. Mit Kindern arbeiten ist einfach toll.

Zum wohlfühlen: Ja, ich habe mich immer, zu jedem Zeitpunkt in der Schule wohlgefühlt. Auch dann, als es nur Kritik gehagelt hat. Keiner konnte damals verstehn, wie ich mich so wohlfühlen kann.
Ich hab auch als Schüler die Schule geliebt.
Von dem her, stellt sich die Frage mir gar nicht :-)

Jumper82
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Beitrag von Jumper82 »

Im Anschluss an das, was Malina schon sehr gut angemerkt hast:

Also man kann schon raushören, dass dir die Arbeit mit Kindern sehr viel Spaß macht, allerdings solltest du dir bewusst sein, dass Lehrer sein eben nicht ein Kinderferienprogramm ist, sondern eine ernstzunehmende Aufgabe, bei der es nicht nur um eine Tätigkeit mit Kindern geht. Es ist viel mehr, Lehrer haben die Aufgabe Kinder und Jugendliche auf das Leben nach der Schule vorzubereiten, dazu gehört die Zusammenarbeit mit anderen Lehrern und auch der Kontakt mit Eltern. Es ist eben nicht nur der Unterricht, sondern auch die Organisation dessen (auch wenn diese nach dem Ref. nicht mehr so ausführlich sein kann wie im Studium). Und was ich mich bei deinem letzten Posting noch gefragt habe ist: Bist du dir bewusst, dass auf dem Gymnasium (dieses Lehramt studierst du doch noch, oder?) eben nicht nur Kinder, sondern in der Oberstufe auch Jugendliche an der Grenze zum erwachsen werden sind. Jugendliche, die Ansprüche an den Unterricht stellen und es dann doch merken, wenn du nicht optimal vorbereitet bist - ein Oberstufenkurs inkl. Korrektur von Klausuren und Abi-Prüfungen verlangt mehr Zeit, als eine 6. Klasse.

Wenn du dir diesen Sachen bewusst bist und bereit bist diese Aufgaben zu übernehmen (das wird sicherlich aber auch an der einen oder anderen Stelle heißen, dass du etwas mehr Privatleben abgeben musst - Lehrer sein ist eben kein Halbtagsjob), dann solltest du es versuchen, deinen Abschluss zu machen und ich bin mir sicher, dass du merken wirst, dass es einen großen Unterschied zwischen Studium und dem Berufsleben nach dem Ref. gibt.

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