Piercing als Referendar bzw. Lehrer

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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Sohn von Jesse James

Lach nur über mich, Severus Snape

Beitrag von Sohn von Jesse James »

Eines Tages werde ich es euch allen zeigen. Wenn ich mit meinem Porsche an euch vorbei bretter, dann werdet ihr alle Platzen vor Neid! Ihr mit euren lächerlichen A13-Stellen.
Werde mich selbständig machen und in ein paar Jahren bin ich reich, verlasst euch drauf.

Lehrer

Beitrag von Lehrer »

@ Luna:

Ich habe einen Kollegen (StR, D/G), der auch in der "schwarzen Szene", wie er es nennt, zu Hause ist (schwarze lange Haare, schwarze Fingernägel, schwarze Klamotten). Natürlich polarisieren sein Aussehen und seine Art, nicht nur die Kollegen. Unter den Schülern gibt es eine Art "Fangemeinde", die seine Auffassungen und seinen Stil teilen, aber auch viele, die wenig damit anfangen können. Solange du nicht versuchst, deine Lebensart den anderen aufzuzwängen, sollte es keine Probleme geben. Du hast es vielleicht nicht unbedingt leichter, aber möglich ist der Lehrerberuf selbstverständlich.

Sohn von Jesse James

Moment mal,...

Beitrag von Sohn von Jesse James »

... nicht alle auf einmal!

Wie zu ersehen, hat sich in meinem letzten beiden Wortmeldungen einer als Sohn ausgegeben. Ein interessanter Befund: Meine Vorbildrolle regt auch Lehrer dazu an, zumindest spielerisch meine Identität anzunehmen. Gesitiger Fluchtversuch aus der selbstgestrickten Frustwelt?
Interessant übrigens, dass in diesem Forum auch Psychiater mitlesen... muss ja eine echte Fundgrube sein. Handelt es sich vielleicht um einen Studenten, der eine Diplomarbeit zum Thema "Selbstmitleid im Lehrerberuf" schreibt?
Das mit der Realschule fand ich etwas entlarvend. Und wenn ich die Realschule nicht geschafft hätte, wegen einer fünf zu viel? Offenbar gibt es hier im Forum Lehrer, die auf Schulversager runterschauen und sich darüber lustig machen. Warum kann man solche menschlich und pädagogisch ungeeigneten Arroganzlinge ("Ich hab schließlich studiert!" Ja du lieber Himmel, was denn? Lehramt Grundschule? Na super, Du geistiger Höhenflieger! Schon mal gesehen, was echte Berufe im Studium leisten müssen, und zwar ohne Depri-Forum?) nicht rauswerfen, trotz Berufsbeamtentum? Aber je länger ich hier mitlese, um so mehr wird mir klar, warum wir an den Schulen nicht nur fachliche, sondern auch menschliche Probleme haben... kein Wunder dass Euch die Kinder rebellisch werden, bei so einer Geisteshaltung! Auf, runter vom hohen Ross, Leistung bringen...

Tanja

Kopf hoch, Mensch!

Beitrag von Tanja »

Sohn von Jesse James hat geschrieben:Ja, hackt nur alle auf mir rum! Ihr wisst ja nicht, wie es ist, wenn man arbeitslos ist und in der Gesellschaft als Versager da steht. Ihr verdient wenigstens viel Geld und habt viele Ferien, aber mich haben sie aus dem Referendariat rausgemobbt weil ich angeblich fachlich inkompetent war. Es macht bestimmt Spaß auf jemandem rumzuhacken, der nichts mehr hat. Danke!!jj :cry:
Hallo!

Ein Star wird man weder mit Hartz IV und auch nicht als Lehrer. Ein Star zeichnet sich durch ein individuelles Handeln aus, das gegenüber dem Durchschnitt besonders geschätzt wird. Beides verbieten die Umstände bei der Agentur für Arbeit und im Lehramt, denn der Staatsdienst bestimmt auf beiden Seiten die Regeln.

Ein Star kann aus der Bürokratie nicht geboren werden, denn für Innovationen gibt es keine Gesetze. Erfolgreich wird man gar nicht, wenn man das erhält, was einem gesetzlich zusteht. Und sowohl Erwerbslose als auch alle anderen, die vom Staat ihre monatlichen Bezüge erhalten, zählen dazu. Selbstverständlich auch LAA, Studienreferendare und Lehrer.
Angesichts der Situation, haben Hartz IV Empfänger lediglich Einbußen in finanzieller Hinsicht zu machen. Die allgemeine Verpflichtung, dem Staat gegenüber als Werkzeug zur Verfügung zu stehen, ist für alle genannten Bedürftigen identisch.

Ich kann den Sohn von Jesse James beruhigen: Was die Medien unter dem Begriff „Versagen“ verstehen, kann jeder in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Focus nachlesen, wo die Lehrer wieder mal schlecht weg kommen. Wir sollten uns also lieber über Versager mit A13 unterhalten, statt die Klischees weiter zu nähren, das Versagen automatisch eine Folge der finanziellen Benachteiligung wäre. Nein, am besten wir unterlassen auch diese Diskussion und überlassen es weiterhin den Medien, dazu ein Urteil zu fällen.

@Sohn von Jesse James
Ich lebe derzeit mit Hartz IV entspannter und trotzdem intensiver als in meiner Zeit im VOB und nutze die Möglichkeit, mich für die Wiederaufnahme des VOB mental vorzubereiten. Dauerurlaub auf Staatskosten? So sieht es Vater Staat sicher nicht. Da ich auf die Entscheidung der Bezirksregierung keinen Einfluss habe, mich zu regulären Einstellungsterminen für den VOB wieder aufzunehmen, reichen der Agentur für Arbeit meine Aktivitäten aus, wenn ich mich zu den regulären Bewerbungsterminen im Jahr für den VOB bewerbe und das nachweisen kann.

Mit der I. Staatsprüfung hat man gleichzeitig das Recht auf den 2. Teil der Ausbildung für das Lehramt erworben. Mit meinem Abschluss als Diplom-Ingenieurin hätten sie mir schon längst einen Job auf die Augen gedrückt. Das eigentliche Ziel der Agentur für Arbeit, mich langfristig in Brot und Lohn zu bringen, steht damit im Konflikt mit dem Anspruch, den 2. Teil der Lehrerausbildung absolvieren zu dürfen, obwohl ich schon im VOB gestanden bin.

Weil der 2. Teil der Ausbildung ebenfalls gesetzlich geregelt ist (und es nur bestimmte Bewerbungs- und Einstellungstermine dafür gibt), habe ich bis dahin die Mittel und die Zeit, dass zu tun, was mir Spaß macht. Eigentlich absurd, aber so steht es im Gesetz. Es liegt ja nicht an mir, wenn die Bezirksregierung nur maximal 2 Einstellungstermine im Jahr hat. ;-) Wie gesagt, ich stand bereits im VOB und habe meine Entlassung (auf eigenem Wunsch) als wichtigen Grund zur Entlassung anerkannt bekommen und darf mit diesem Schreiben auch wieder zurück.

Frage:
Bist du für immer aus dem VOB geflogen ... ohne Möglichkeit zur Wiederaufnahme? Dann hätte man dir wirklich übel mitgespielt, aber das erklärt noch nicht, warum du dagegen nichts unternommen hast? Fachliche Inkompetenz kann es nicht sein, denn jeder von uns hat eine I. Staatsprüfung in der Tasche hat. Du meinst sicher andere Gründe, oder?

Kopf hoch und nach vorne schauen!

Tanja

Sohn von Jesse James

Beitrag von Sohn von Jesse James »

Hallo Tanja,
ich weiß erhlich gesagt gar nicht, ob ich für immer aus dem VOB geflogen bin. Ich habe bei meiner letzten Lehrprobe noch während der Nachbesprechung meine Sachen gepackt und habe die Flucht ergriffen. Dann habe ich ohne Angabe jeglicher Gründe beim Studienseminar und bei der Bezirksregierung gekündigt. Ich weiß nicht, ob das so schlau war, aber ich hatte keine Lust mehr, mich von Lehrern und Fachleitern niedermachen zu lassen. Ich komme mit diesen oberschlauen Lehrern einfach nicht klar und eigentlich will ich auch gar nicht zurück. Ich weiß nur nicht, was ich mit dem ersten Staatsexamen machen soll. Die Arbeitslosigkeit ist für mich nicht gerade eine Erfüllung. Vielleicht hast du eine Idee für mich?
Was mich interessieren würde: Wie kommst du psychisch mit der Situation klar? Ich fühle mich manchmal ziemlich einsam, kaum jemand kann verstehen, warum ich das Referendariat auf der Realschule abgebrochen habe. Selbst meine Eltern halten mich für einen Versager.
Na ja, trotzdem danke für deine aufmunternden Worte, das Leben geht bestimmt weiter. :roll:
jj

Tanja

Beitrag von Tanja »

Hallo Tanja, ich weiß erhlich gesagt gar nicht, ob ich für immer aus dem VOB geflogen bin. Ich habe bei meiner letzten Lehrprobe noch während der Nachbesprechung meine Sachen gepackt und habe die Flucht ergriffen. Dann habe ich ohne Angabe jeglicher Gründe beim Studienseminar und bei der Bezirksregierung gekündigt. Ich weiß nicht, ob das so schlau war, aber ich hatte keine Lust mehr, mich von Lehrern und Fachleitern niedermachen zu lassen. Ich komme mit diesen oberschlauen Lehrern einfach nicht klar und eigentlich will ich auch gar nicht zurück.
Hi, „Sohn von Jesse James“!
Wow, das nenne ich konsequentes Handeln. Auf und davon, wenn sich der Wind dreht! Was in der Zeit des Napoleonischen Krieges durchaus Praxis bei Angriffen auf See war, wenn unterlegene Schiffe die Flucht vor Kaperschiffen ergriffen haben um ihre Mannschaft vor dem Leben und ihre Fracht vor der Plünderung zu schützen, hinterlässt in heutigen Zeiten leider einen bitteren Nachgeschmack (und nicht zuletzt einen Eintrag in der Personalakte). Selbstverständlich kann ich deine Flucht aus dem Lehramt bis ins kleinste Detail nachvollziehen, aber damit hast du dir gleichzeitig ein Bein für die Rückkehr gestellt. Für eine mögliche Rückkehr (Wiederaufnahme des VOB) ist es leider unabdingbar, einen Entlassungsgrund anzugeben, der von der Bezirksregierung als wichtiger Grund anerkannt wird. Ohne die Angabe von Gründen wird eine Entlassung gesehen, wie sie ist: Ein Abschied für immer! Weil deine Flucht nicht im Einklang zur Dienstvorschrift steht (denn du hast die Beteiligten im Raum sitzen lassen ohne den bürokratischen Akt zu beenden), kann vom Arbeitgeber nicht erwartet werden, das für die Zukunft zu ignorieren. Aber das alles spielt keine Rolle, wenn du eh nicht mehr ins Lehramt zurück möchtest. Falls doch, dann könnte eventuell ein persönlicher Besuch beim Regierungspräsidenten das Wunder geschehen lassen, wenn deine Reaktionen eine Folge der Zustände waren, die du an der Schule erleben musstest. Dafür wäre aber ein Attest nötig, das dir bescheinigt, an dem Tag oder im Zeitraum der Unterrichtsbesuche unter physischen Druck gestanden zu haben. Ansonsten gäbe es keine Erklärung oder Entschuldigung für dieses dienstliche Fehlverhalten, denn immerhin hattest du einen Eid abgeleistet, der die Einhaltung der Dienstvorschriften beinhaltet. Auf emotional gesteuerte Entscheidungen, die den Reflex zur Flucht ergeben haben, gibt der Staat wenig, wenn es dafür keine rationelle Erklärung gibt. Und die kann nur ein Arzt liefern. Ich wäre ein schlechter Berater, wenn es darum geht, jemanden davon zu überzeugen, in das Lehramt zurück zu kehren, denn meine Motive habe ich bereits ausführlich im Forum erläutert und sie sind alles andere als selbstlos.
Ich weiß nur nicht, was ich mit dem ersten Staatsexamen machen soll. Die Arbeitslosigkeit ist für mich nicht gerade eine Erfüllung. Vielleicht hast du eine Idee für mich?
Nun, ich kann nur aus der Sicht einer Seiteneinsteigerin mit Diplom und anerkannter I. Staatsprüfung eine Empfehlung aussprechen, falls finanzielle Polster vorhanden sind oder die Bereitschaft besteht, sich das nötige Kleingeld zu erarbeiten: Das I. Staatsexamen öffnet neben der Möglichkeit für einen Direkteinstieg an Schulen (OVP-B) oder dem Vorbereitungsdienst (OVP) den Zugang zur Sonderpädagogik durch ein Aufbaustudium. Dort gilt es, nur noch ein Fach zu studieren, denn das andere Fach wird durch die I. Staatsprüfung bereits abgedeckt. Keine schlechte Alternative für Seiteneinsteiger der Sek I, wenn man sich für Sek II entscheiden möchte, für die man die Anerkennung nicht erhalten hat. Der spätere Vorbereitungsdienst bleibt einem aber nicht erspart.

Was die „freie Wirtschaft“ für Bewerber mit I. Staatsprüfung an Angeboten bereit stellt, lohnt nicht mehr die Mühe, darüber zu sprechen, denn bei der Agentur für Arbeit sitzen genug junge Leute mit Doppelqualifikation wie ich, die ebenfalls ihren Lebenstraum überdenken müssen. ;-) Aber wer die Qualifikation erstmal erworben hat (über ein Lehramtsstudium oder durch Anerkennung), der sollte schon sein Bestes versuchen, den Weg zu gehen. Ich sage immer: „Wie froh wären viele Menschen, wenn sie wenigstens Abitur hätten oder den Führerschein. Und wie froh sind jene, die sogar ein Studium erfolgreich absolviert haben. Wie gut muss es erst denen gehen, die all neben diesen Dingen auch noch eine Staatsprüfung geschenkt bekommen haben und die Lehrer werden können?“ Sicher, das sind nur ein Haufen Tricks um sich selbst zu motivieren, aber im Vergleich zur „Masse“ der Bevölkerung stehen doch Studienabsolventen mit I. Staatsprüfung fantastisch da. Es gibt zwar kaum Jobs, aber noch schlimmer sieht es doch für Menschen ohne Qualifikationen aus. Spargel mag ich nicht ;-)
Was mich interessieren würde: Wie kommst du psychisch mit der Situation klar? Ich fühle mich manchmal ziemlich einsam, kaum jemand kann verstehen, warum ich das Referendariat auf der Realschule abgebrochen habe. Selbst meine Eltern halten mich für einen Versager. Na ja, trotzdem danke für deine aufmunternden Worte, das Leben geht bestimmt weiter. :roll: jj
In jedem Fall geht auch ohne uns die Sonne auf und unter. Die Frage ist nur, womit man die Zeit dazwischen füllt und ob man den eigenen Weg geht und nicht den Weg, den anderen für einen sehen. Deine Eltern sind enttäuscht (diese Reaktion ist verständlich) und es würde nichts bringen, diese Enttäuschung mit Worten unterdrücken zu wollen. Tränen helfen dem Organismus, Stress abzubauen. Heulen ist also gesund ;-) Das gibt sich mit der Zeit, denn wenn sie das Beste für dich wollen, dann werden sie auch begreifen, woran es gelegen hat. Auch du bist enttäuscht und somit haben Eltern und Kind gute Voraussetzungen, um gemeinsam darüber zu reden. Alles mit der Zeit. Ich fühle mich derzeit so, wie beim ersten Anlauf. Voller Energie und mit der Zuversicht, es beim 2. Mal richtig zu machen. Aber das liegt wohl daran, dass ich nie ein Kind der Traurigkeit wahr und alles aus einem Abstand betrachte, was um mich herum passiert. Das hat den Vorteil, dass Umstände, die andere Menschen leicht aus der Bahn werfen, gar nicht erst erreichen. Selbstverständlich pflege ich auch meinen Selbsterhaltungstrieb intensiver als Menschen, die gleichgültig in den Tag leben. Das hat zur Folge, das ich jeden meiner Schritte überlege und erst dann den Schritt mache, wenn über die Folgen im Bild bin. Leider klappt das nur bedingt, denn wenn man jeden Schritt planen könnte, der später auch so eintritt, dann wäre ich ja noch im VOB und hätte mich nicht entlassen lassen. Sagen wir einfach, während ich gehe, bestimme ich das Ziel, aber nicht die Richtung. Dabei ist es unwichtig, ob das Ziel erreicht wird oder nicht. Wichtig ist nur, sich vorwärts zu bewegen – nie zurück! Und obwohl andere unter meinen Umständen (Hartz IV) jammern würden, habe ich rechtzeitig etwas dafür getan, selbst aus dieser Zeit das Beste zu machen.

Tja, mehr kann ich dazu nicht sagen. Stehe selbst auf Abruf und wenn das wieder nicht klappt, dann werde ich eben heiraten. Hihi! Wer aus gutem Aussehen und Bildung kein Kapital schlägt, ist als Frau selbst schuld. Ja, unter Männern gebe ich gern den eiskalten Engel und es gefällt mir, angehimmelt und verehrt zu werden. Ich bin lieber die Geliebte, als die Betrogene und lebe gut dabei. So haben beide Seiten, was sie wollen. Klappt leider nicht im Lehramt, denn für Schönheit gibt es keine Extrawurst, wenn Frauen ihr Urteil abgeben. Schade, dabei wäre das Leben als Frau so einfach, unter Männern.

Tanja

Severus Snape

Beitrag von Severus Snape »

Das hat doch was: Ein Troll wirft getarnt als anderer Troll einem dritten Troll einen Hering zu - und alle werden satt!

*Lachtränenwegwisch*

Das "droht" ja fast, sinnvoll zu werden...

Gruß,
Snape

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