Wozu gibt es Mentoren?

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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kecks
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Re: Wozu gibt es Mentoren?

Beitrag von kecks »

aja. du glaubst ernsthaft, mit kw im hauptfach magister kommt man bei der sz unter? süß.

der besagte artikel ist allerdings inhaltlicher humbug, das dürfte jedem klar sein, der mal in einer einführungsveranstaltung für pädagogische anthropologie oder ähnlichem war.

tiger
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Re: Wozu gibt es Mentoren?

Beitrag von tiger »

kecks hat geschrieben:aja. du glaubst ernsthaft, mit kw im hauptfach magister kommt man bei der sz unter? süß.
Leider nicht süß, sondern Tatsache: Der zuständige Redakteur "mkoh" (= Matthias Kohlmaier) wird wie folgt vorgestellt:
SZ hat geschrieben:Matthias Kohlmaier, Jahrgang 1985, ehemals Student der Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation an der TU München. Erste Schritte im Online-Journalismus bei GMX und Spox. Später in dieser Reihenfolge bei SZ.de: Praktikant im Sport, freier Mitarbeiter am Newsdesk, Junior-Pauschalist mit wechselnden Einsatzgebieten. Nach zweijähriger Station im Medienressort seit 2015 zuständig für alles, was mit Bildung und Karriere zu tun hat.
Zuletzt geändert von tiger am 15.12.2018, 0:36:35, insgesamt 1-mal geändert.

Qualitätsgarant
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Re: Wozu gibt es Mentoren?

Beitrag von Qualitätsgarant »

Heißt, keinen Abschluss gemacht?

tiger
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Re: Wozu gibt es Mentoren?

Beitrag von tiger »

Das ist vielleicht gar nicht das Entscheidende. Man darf nur nicht unterschätzen, dass hier jemand, der sich selbst als "Journalist mit Schwerpunkten Bildung und Karriere [bei der SZ], Ehemann, Chihuahuabesitzer" beschreibt, als einer von nur zwei Redakteuren dieses Ressorts einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung hat. Die SZ hat immerhin eine Millionenreichweite, das Internetportal noch nicht einmal mitgerechnet.

Wenn ein gut ausgebildeter Lehrer dann einen solchen Artikel in der Zeitung liest, denkt er: "Aha, Nonsens." Kann er sogar reflektieren, denkt er: "Gefährlicher Nonsens." Am Ende glauben die Leser noch, was da steht.

Warum ist die Frage nach der Erblichkeit von Intelligenz überhaupt gesellschaftlich relevant? Weil man nur so sinnvoll über das alte Lamento diskutieren kann, Schüler würden aufgrund des sozioökonomischen Status' ihrer Eltern diskriminiert, z. B. bei der Schullaufbahnempfehlung. Diese Behauptung basiert auf statistischen Fakten wie "Ein Akademikerkind hat eine fünfmal größere Chance auf eine Gymnasialempfehlung als ein Unterschichtkind". Wenn man aber berücksichtigt, dass intelligente Menschen im Vergleich mit dummen Menschen mit einer größeren Wahrscheinlichkeit intelligente Kinder haben, zeigt sich, dass dieser Effekt zumindest teilweise natürlich und nicht gesellschaftlich bedingt ist. (Ein prominentes Beispiel dafür, dass z. B. auch intelligente Akademikerkinder manchmal keine Gymnasialempfehlung bekommen, ist übrigens der PISA-Heini Andreas Schleicher, der seit den 90er Jahren großartige Arbeit bei der Ruinierung des deutschen Bildungssystems geleistet hat, aber das ist ein anderes Thema.)

kecks
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Re: Wozu gibt es Mentoren?

Beitrag von kecks »

sport mit schwerpunkt kommunikation ist in erster linie ein spowi, der dann panik kriegt und was handfestes im master draufpackt, um mal sportjournalist zu werden, über deren reputation im journalismusbetrieb man sich dann mal informieren möge xD. der hat nicht mal kw studiert. da sind normalerweise die, die nicht in die journalistenschule reingekommen sind.

fix bei der sz sind sehr wenige leute, die meisten sind nur fest frei, und die da sind, sind weitaus besser qualifiziert, als 99% der kw-leute. da muss dann schon noch was hintendrauf, wenigstens ein volo mit prestige, meist die journalistenschule. und da reinzukommen - viel erfolg.

der kollege hier mag da reingewachsen sein. dieser weg ist nicht typisch für große medien wie die sz. ganz und gar nicht.

tiger
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Re: Wozu gibt es Mentoren?

Beitrag von tiger »

Ob der Weg typisch ist oder nicht, spielt für den Schaden, den der Mann anrichtet, keine Rolle. Der Artikel steht in der Zeitung und wird gelesen. Wie viele Leser machen sich wohl die Mühe, den Hintergrund des Gastautors zu recherchieren oder aus dem Kürzel den zuständigen Redakteur zu ermitteln und dessen Lebenslauf nachzulesen? Vielleicht jeder tausendste Leser. Bei den anderen sickert der Stuss ins Unterbewusstsein und wirkt dort meinungsbildend, und das werfe ich der SZ vor.

Ein Lichtblick ist (in dieser Hinsicht) die FAZ. Dort schreibt Heike Schmoll für die Rubrik "Bildungswelten". Alleine für ihre beharrlich-kritischen Artikel zur Rechtschreibreform in den 90er Jahren müsste man ihr das Bundesverdienstkreuz verleihen.

Refiiiiiii1.0
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Re: Wozu gibt es Mentoren?

Beitrag von Refiiiiiii1.0 »

Also mir ist auch aufgefallen, dass eine Mentoren ihre Aufgabe nicht richtig erfüllen. Nicht unbedingt meine, sondern eher was ich von anderen mitbekomme. Letztendlich sind die so eine Art Coach, die uns helfen sollen, besser zu werden. Einige Mentoren haben allerdings selber kaum eine Idee von Unterricht bzw. modernen didaktischen Ansätzen, sodass deren Feedback nicht richtig ernst genommen werden kann. Ich finde, Mentoren sollten zu Fortbildungen gehen und ihre Aufgabe vernünftig machen, sonst kann man das auch gleich sein lassen und keinen Mentor haben. In der freien Wirtschaft braucht ein Ausbilder auch einen Ausbilderschein und ein Couch geht zu Seminaren und weiß zumindest, was er da machen soll.

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