Probleme mit Prüfungsklasse

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
Illi-Noize
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Re: Probleme mit Prüfungsklasse

Beitrag von Illi-Noize »

Da stimme ich zu, die größten Är**** sind in Prüfungsstunden gerne plötzlich richtig stark und aktiv im Unterricht dabei.

Willrich
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Re: Probleme mit Prüfungsklasse

Beitrag von Willrich »

Was ich auch schon häufiger erlebt habe, dass man mit den Klassen je mehr Unterrichtsbesuche man hatte, mehr und mehr mit denen "zusammenwächst", so nach dem Motto: "Dem Typ, der da letztens zu Besuch war, haben wir es aber gemeinsam gezeigt". Mich würde trotzdem mal interessieren, um welche Schulform und Klasse es sich handelt.

krabappel
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Re: Probleme mit Prüfungsklasse

Beitrag von krabappel »

Wenn ichs richtig sehe, gehts um Grundschule. Und die Schule weiß selbstverständlich ganz genau, was in dieser Klasse los ist. Wird man dich unterstützen?

fraurehaeuglein
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Re: Probleme mit Prüfungsklasse

Beitrag von fraurehaeuglein »

SO entschuldigt die verspätete Rückmeldung!

Also folgendes: Ich arbeite gerade mit unserer Schulsozialarbeiterin verstärkt zusammen. Sie ist jetzt auch zweimal drin gewesen und das eine mal war nicht so gut, das andere mal hingegen gut.

Ich suche immer gleich den Kontakt zu den Eltern, wenn es Probleme gibt und die Klassenlehrerin arbeitet mit mir an einem Strang. Also es gibt dann auch Konsequenzen für die Schüler. Rückmeldung bekommen die SuS auch, wenn es läuft! Ich versuche wirklich auch immer die kleienn Sachen zu findne und zu loben.

Immoment sind es nicht mehr die sechs Schüler die stören, sondern nur noch drei. Mal hoffen, dass das so bleibt. Die müssen dann in der Pause drin bleiben und Strafarbeiten erledigen. So hat es die Klassenlehrerin mit mir ausgemacht.

Das Ding ist, Probleme gibts nur in meinem Unterricht und bei einer Kollegin. Da die Kollegin psychische Probleme hat, so wie ich auch.. wird halt immer darauf geschlossen, dass die SuS gleich die Unsicherheit ect. bemerken.

Achja es handelt sich um Grundschule, dritte Klasse.

Habt ihr vll Tipps wie man so Kinder, die auf nichts Bock haben ködern kann?

Um Prüfung mache ich mir auch gar nicht so sehr die Sorgen (schließlich sind da ja auch noch andere dabei und meistens reißen die sich dann auch zusammen^^), aber das Klima stimmt noch nicht, obwohl das mal besser war!

krabappel
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Re: Probleme mit Prüfungsklasse

Beitrag von krabappel »

fraurehaeuglein hat geschrieben: Das Ding ist, Probleme gibts nur in meinem Unterricht und bei einer Kollegin. Da die Kollegin psychische Probleme hat, so wie ich auch.. wird halt immer darauf geschlossen, dass die SuS gleich die Unsicherheit ect. bemerken.
Und welche Rückschlüsse ziehst du?
fraurehaeuglein hat geschrieben: Habt ihr vll Tipps wie man so Kinder, die auf nichts Bock haben ködern kann?
Kommt drauf an- prinzipiell sind es eher die "schwierigen" Kids, die immer dagegen sind.
-> Manche Kinder trauen sich nichts zu und schreien deshalb erst mal "nein!". Wer nichts macht, kann schließlich nichts falsch machen. Hier hilft viel Gleichförmigkeit, Abschätzbarkeit, "das kann ich schaffen, weil ich weiß, was kommt und weils wirklich leicht und machbar ist". Also lieber eine Seite übersichtliche Päckchen mit simplen Übeaufgaben rechnen, als "lustige" Rechenräder, Rechenmauern, Rechenteddybären und Spiele, bei denen man verlieren kann.

-> Andere sind prinzipiell dagegen, wenn sie deine Rolle als "Führungsperson" noch nicht anerkennen (Los des Fachlehrers). Sobald du dich durchsetzt, meckern sie nicht mehr pausenlos rum, sondern machen für dich mit, weil sie anfangen, eine Beziehung aufzubauen. Je kleiner die Schüler (also emotional jünger, unabhängig vom Alter) machen das meiste, um dem/ der Lehrerin "zu gefallen". Hier hilft Konsequenz, durchsetzen, nicht zu viel Tamtam und ehrliche Wertschätzung/ unaufgeregt wohldosiertes, sachliches Lob.

-> Auf jeden Fall hilft es, nicht auf Gemecker einzugehen. Nicht diskutieren und keine Wahl zwischen zwei Möglichkeiten lassen. Selbst ein "wenn das und das gut klappt, dürft ihr noch 5 min. dies und jenes" kann daneben gehen. Du erwartest selbstverständlich, das dies und jenes gemacht wird. Allenfalls wenn es gut lief gibts einen "Lobstempel" ins Hausaufgabenheft oder sowas.

-> Mit typischem Grundschulgedöns kann man auch viele Kinder ködern. Ein Handpuppentier zum Beispiel (Klasse 1-2/ ggf. 3). Oder Gegenstände zum Zeigen nicht einfach hochhalten sondern in eine Schatzkiste legen, magisch flüstern und Kinder einzeln nach vorne holen, damit sie einen Blick reinwerfen, so in der Art. Vorausgesetzt du bleibst authentisch und bist selbst begeistert von dem, was du machst ; - )

Womit wir wieder beim Anfang wären: deine Präsenz zählt.

krabappel
Beiträge: 2329
Registriert: 21.08.2011, 20:08:49

Re: Probleme mit Prüfungsklasse

Beitrag von krabappel »

fraurehaeuglein hat geschrieben: Immoment sind es nicht mehr die sechs Schüler die stören, sondern nur noch drei.
Sehr schön, ich drück dir die Daumen, dass es weiter bergauf geht!

reffi25
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Registriert: 07.02.2013, 0:24:57

Re: Probleme mit Prüfungsklasse

Beitrag von reffi25 »

Du schreibst hier, völlig selbstverständlich, dass du psychische Probleme hättest. Hast du eine Diagnose erhalten? Ist ein Fachmann dieser Meinung? Oder knallen dir im Ref die Nerven durch (passiert vielen)?

Lass dich nicht pathologisieren, rate ich dir! Du gehst jeden Tag in die Schule, wagst dort den Spagat zwischen verschiedensten Anforderungen - und dass die Klasse bei dir nicht spurt, liegt möglicherweise nicht an dir (ja, das versucht man gerne, Referendaren einzureden), sondern an deinem Status (Schüler spüren genau, wer wirklich Macht mitbringt und wer nur so tut - und wirkliche Macht hat ein Referendar meist nicht). Das ist eine große Leistung, zu der ein psychisch Kranker nicht fähig wäre.

Psychisch krank, das bedeutet, in der Arbeits- und Beziehungsfähigkeit beeinträchtigt zu sein. Das scheint auf dich nicht zuzutreffen. Finger weg davon, sich selbst zum Kranken abzustempeln, weil die Situation im Referendariat belastend ist! Ich empfehle dir einen Termin bei einer kostenlosen und anonymen Beratungsstelle (Diakonie, Kirche..). Nicht zur Krankheitsfeststellung, sondern um dich psychisch zu stärken, dass mit dir genausogut auch alles in Ordnung sein könnte.

Liebe Grüße

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