Meine Klasse Ko***t mich nur noch an!

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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metaplanerin
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Re: Meine Klasse Ko***t mich nur noch an!

Beitrag von metaplanerin »

Wenn nächstes Jahr an der BBS ALLE Klassen so sind, nehme ich mir den Strick.
Bist du momentan am allgemeinbildenden Gym.?

Mit Oberstufen musste ich diese Erfahrung zum Glück noch nicht machen. Aber von Berufsfachschulen kenne ich das Verhalten durchaus auch. Nicht in diesem Ausmaß, aber es stört mich auch an 16-18-jährigen, dass sie sich benehmen wie Kinder und oft noch überhaupt nicht verstanden haben, worum es geht.

Ich finde diese Entwicklung seltsam: auf der einen Seite wohnen viele schon mit 16 alleine, haben sonst eine große Klappe, aber im Klassenzimmer verhalten sie sich wie Kinder. Ich denke im Grunde auch, dass da wieder mehr ausgesiebt werden sollte. Nicht jeder ist in der Lage, Abitur zu machen. Es ist aber auch nicht jeder in der Lage, einen Realschulabschluss zu schaffen.

Stefan24
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Re: Meine Klasse Ko***t mich nur noch an!

Beitrag von Stefan24 »

Ich denke im Grunde auch, dass da wieder mehr ausgesiebt werden sollte. Nicht jeder ist in der Lage, Abitur zu machen. Es ist aber auch nicht jeder in der Lage, einen Realschulabschluss zu schaffen.
Das sagt uns der gesunde Menschenverstand, richtig.
Er muss sich aber momentan der (Landes-/Bildungs-)Politik unterordnen.
Und die will etwas anderes...
StR seit 09/09. Individualist seit Geburt.
Eigene Meinung schon immer.

Serafina
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Re: Meine Klasse Ko***t mich nur noch an!

Beitrag von Serafina »

Fragt sich nur, warum sie das will. Ich wette (huah, Verschwörungstheorie...), da stecken die Chinesen hinter. Die wollen uns sicherlich von innen aushöhlen und haben alle wichtigen Bildungsverantwortlichen geschmiert.

neu2008
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Re: Meine Klasse Ko***t mich nur noch an!

Beitrag von neu2008 »

metaplanerin hat geschrieben:
Wenn nächstes Jahr an der BBS ALLE Klassen so sind, nehme ich mir den Strick.
Bist du momentan am allgemeinbildenden Gym.?

Mit Oberstufen musste ich diese Erfahrung zum Glück noch nicht machen. Aber von Berufsfachschulen kenne ich das Verhalten durchaus auch. Nicht in diesem Ausmaß, aber es stört mich auch an 16-18-jährigen, dass sie sich benehmen wie Kinder und oft noch überhaupt nicht verstanden haben, worum es geht.

Ich finde diese Entwicklung seltsam: auf der einen Seite wohnen viele schon mit 16 alleine, haben sonst eine große Klappe, aber im Klassenzimmer verhalten sie sich wie Kinder. Ich denke im Grunde auch, dass da wieder mehr ausgesiebt werden sollte. Nicht jeder ist in der Lage, Abitur zu machen. Es ist aber auch nicht jeder in der Lage, einen Realschulabschluss zu schaffen.
Ich bin am Gym in der 11 und empfinde einige im Kurs auch als unreif und "kindisch", obwohl die fast 18 Jahre sind. Das Leistungsniveau ist durchwachsen, bei einigen frage ich mich schon, wie dies es in die gymnasiale Oberstufe geschafft haben. Das ist z.T schlicht weg kein gymnasiales Niveau mehr ! Am Berufskolleg hatte ich Klassen, die intellektuell nicht unbedingt besser waren, aber "erwachsener", wer jeden Tag im Betrieb "auf der Matte stehen muss". An beiden Schulformen habe ich den Eindruck, gibt es Leute in der Sek. II die völlig "kindisch" sind und gar nicht wissen, was Schule für einen selbst bedeutet (oder soll !). Es fehlt bei Einigen (!) auch die Leistungsbereitschaft, eine "Anstrengungskultur". Im politischen Diskurs wird immer nur von Benachteiligung und zu früher Selektion gesprochen, was ja z.T. auch richtig ist (!), aber nie davon was "wir" oder die LehrerInnen von denen , die "vor uns sitzen" eigentlich erwarten können und sollen. Wo ist die Bringschuld derer ? Sitzen bleiben, Schule wechseln, Berufsausbildung statt Abi, darf nicht sein , weil sozial ungerecht. Mag zum Teil stimmen, aber darf ich nicht Fordern, sondern soll ich nur fördern ? Konsequente und transparente Noten müssen nicht ausgrenzend und diskriminierend sein,wenn ich diese den SuS erkläre, mit allen damit verbundene Konsequenzen.
Am Berufskolleg habe ich in einer FOS unterrichtet, SuS die Fachabi machen wollten, wo ich dachte, das ist eine bessere Hauptschulklasse, so ungebildet waren die z.T. Da muss man auch ´mal sagen können, du schaffst dein Abi mit Anstrengung und Lernkultur aber nicht mit "Abhängen" und dauernd zu spät kommen. Ich finde es nicht diskriminierend, wenn man die "aussiebt" bis zum Abi anstatt die mit einer 4.0 "durchzuwürgen".
Ich erlebe z.Z. am Gym das SuS die "Spitze" sind, gemobbt werden. Das sind nicht alles Streber, aber es geht um die Anerkennung von Leistung und Engagement, das ist sooo uncool bei Einigen.
Bei der ganzen Diskussion über Bildungspolitik fehlt mir völlig eine realistische Betrachtungsweise der Situation in unseren Schulen und eine ideologiefreie Diskussion um die Zukunft des Bildungssystems. Das kann nur heißen : Fördern UND Fordern. Und wer sich nicht fördern lässt, muss auch die Konsequenzen erfahren.
That´s meine Meinung.

Hubselzwerg
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Re: Meine Klasse Ko***t mich nur noch an!

Beitrag von Hubselzwerg »

Serafina hat geschrieben:Fragt sich nur, warum sie das will.
Weil sie den Eindruck hat, eine hohe Quote von Abiturienten sei ein Zeichen für die gute Qualität der Bildung
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nanu
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Re: Meine Klasse Ko***t mich nur noch an!

Beitrag von nanu »

neu2008 hat geschrieben: Das kann nur heißen : Fördern UND Fordern. Und wer sich nicht fördern lässt, muss auch die Konsequenzen erfahren.
That´s meine Meinung.

Richtig. Leider muss konstatiert werden, dass an Schulen mittlerweile Fördern um des Förderns propagiert und betrieben wird.
So wird bspw. in der Oberstufe (!) "Deutsch für Schüler mit Migrationshintergrund" angeboten. Ein Unding!
Denn man halte sich vor Augen: In der Oberstufe sitzt man nicht, um Deutsch zu LERNEN - vielmehr sollte es vorausgesetzt werden, dass ein Oberstufenschüler bereits Deutsch KANN.

Schüler mit Migrationshintergrund hatten 16 Jahre lang Zeit, die deutsche Sprache zu erlernen. Wer nach dieser Zeit dazu immer noch nicht in der Lage ist, der ist für den Besuch der Oberstufe ungeeignet.
Als Oberstufenlehrer kann ich nämlich nicht noch fünf Jahre mit der Vermittlung des Unterrichtsstoffs waren, bis auch Özdemir und Özil :mrgreen: ansatzweise der deutschen Sprache mächtig sind. Dann ist das Abitur längst vorbei.

Es ist völlig klar, dass Schüler mit solchen Defiziten den ganzen Unterrichtsbetrieb aufhalten - zu Lasten der fähigen Schüler. An ihnen den Unterricht auszurichten (Stichwort: "Schülerorientierung"), ist blanker Hohn!
Nun ist es aber so, dass es nicht nur einzelne Schüler mit solchen Defiziten sind, die durchschlüpfen - sondern man hat an Gymnasien mittlerweile mit ganzen "Riegen" von ihnen zu tun.
Dies geschieht alles unter der "Fördern, fördern, fördern"-Ideologie.

Also, noch einmal: Angebote wie "Deutsch für Ausländer" haben in der Oberstufe nichts, aber auch gar nichts zu suchen! Hier werden falsche Signale gesetzt und pädagogische Kräfte an völlig falscher Stelle gebunden!
Aber sag das mal laut, und du hast die Meute der "ach so progressiven" Pädagogen gegen dich.

Coffee
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Re: Meine Klasse Ko***t mich nur noch an!

Beitrag von Coffee »

Man oh man, das klingt ja einfach nur gruselig, was hier zu lesen ist. Aber ich kenne es nur zu gut. Ich habe mitunter 10t- Klässler zur Einzelnachhilfe, die nicht mal wissen, dass "hamster" die Übersetzung von Hamster ist. :shock: Bei vielen frage ich mich, wie zur Hölle sind die denn überhaupt in die 10. Klasse eines Gymnasiums gekommen?! Und das sind ausschließlich Leute, die keinen Migrationshintergrund haben. Nicht falsch verstehen, ich bin kein Pauker, dem Disziplin und Gehorsam am Herzen liegen- ganz im Gegneteil, ich bin für den Einzelnen da und fördere die so genannten "Verlierer" ( sind sie es wirklich oder ist nur das System falsch?) , aber so ein Niveauabfall wie in den letzten Jahren zu beobachten ist, das ist ja Wahnsinn! Ich selbst war nur vier Jahre auf dem Gymnasium (mein Wechsel war erst nach Klasse 8.) und habe mein Abi dennoch erfolgreich und gut gebaut. Heute reichen nicht mal neun Jahre Gymnasium, wie es scheint. Und viele sind dort, die da gar nicht hingehören. Einfach nur erschreckend diese Zustände! :shock: Bin mal gespannt, wie das noch weitergehen soll. Entweder kommt irgendwann der große Knall oder man züchtet sich Jahr für Jahr noch uninteressiertere und unmotiviertere Schüler heran. In meinen Augen hat das Schulsystem total versagt. Viele Talente werden einfach gar nicht wahrgenommen, andere unter den Tisch gekehrt. Aber Fakt ist, dass jeder einzelne Schüler Chancen kriegen sollte- und die kriegt er nicht über Frontalunterricht oder mit Androhungen von Strafarbeiten. Liebevolle Zuwendung und Interesse seitens der Eltern, Lehrer etc. wären da viel hilfreicher.

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