Definiere: Bildungsferne

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
Der_Lutscher
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Re: Definiere: Bildungsferne

Beitrag von Der_Lutscher »

Man muesste noch wissen, wie das Kind heisst. Sollte es auf den Namen Rico, Mandy, Nico, Kevin, Naomi-Kimberly oder dat Chantalle hören und Stöckchen holen, wird´s eher eng, also bildungsfern. Bildungsnah ist so ziemlich der Rest der Gesellschaft (von einzelnen Spacken mal abgesehen, zB. diesen, die solche Themen hier hineinstellen)....

Lysander
Moderator
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Re: Definiere: Bildungsferne

Beitrag von Lysander »

@Lutscher

Bitte mäßige Deinen Tonfall und respektiere die Entscheidungen der Moderatoren.
Solltest Du weiterhin hier so auftreten, könnte es ganz schnell damit vorbei sein.
Gruß
Lysander

Das beste Argument gegen Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit einem durchschnittlichen Wähler. (W. Churchill)

Prinz Matton
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Re: Definiere: Bildungsferne

Beitrag von Prinz Matton »

Bubu hat geschrieben:
Ich finde euer Forum ganz lustig. :twisted:

Es ist, wie durch ein Fenster zu schauen. Ich kann dabei Menschen beobachten, welche das ausbügeln müssen, was andere in unbedachten Momenten gezeugt haben.
Fenster oder Spiegel?

Ich gehe mal davon aus, dass meine Worte wohl nicht auf der Internetseite eines gewissen
Dr. Udo K. (oder Uwe? Ach ich weiß nicht) landen werden und möchte mich daher ganz frei zu diesem Thema äußern. Ich habe meinen eigenen Kopp.

Doch zunächst hinführend zum eigentlichen Thema dies:
Bubu hat geschrieben:
Freidenker hat geschrieben:
Stefan 24 sprach :
Mahlt er noch oder malt er schon?
Was Stefan24 mit "Mahlt" (man beachte das "H") in schlitzohriger Weise meint, will sich mir noch nicht erschließen. Auf jeden Fall hat mein Maler schon mal zwischenzeitlich von mir Geld abkassiert. 8)
Stefan24 bezog sich auf den von Sebastian_ thematisierten Mahler... Die Frage dazu wäre: Meint er den inhaftierten Sozialisten Mahler, oder den Maler mit Pinsel und Farbe?
Bubu, Stefan kann nur Mahlers Sinfonien im Sinn gehabt haben!

1. Sinfonie, dritter Satz:
Gestrandet- Des Jägers Leichenbegängnis, oder aber auch
Bruder Jakob für Leute, deren Gemüt etwas trauriger gestimmt ist.

http://www.youtube.com/watch?v=ZLFPlai6jmM

Kurz und gut, Stefan wollte, so nehme ich an, die Bildung(sferne) einiger Forenmitglieder auf die Probe stellen.

Denn seine Beiträge sind, und dies gilt in gleicher Weise für meine Darlegungen, voller Zweideutigkeiten, gespickt mit längst vergessenen Zitaten großer Dichter und Schriftsteller, mit Referenzen auf die antiksten philosophischen Schriften, raffinierte Bezüge zu geschichtlichen und politischen Ereignissen aller Epochen, versteckte Liebesbotschaften, Formeln, Anagramme...

Der Da Vinci Code ist dagegen nicht mehr als ein lahmes Kinder Traumbärchen Mobilé!

Was das mit dem Thema zu tun hat? Ganz einfach:

Möchte man jetzt die gesamte Dimension und Tiefgründigkeit dieser Beiträge erfassen, ist eine mühsam gepflanzte und kultivierte Allgemeinbildung unabdingbar. Fehlt jedoch diese Bildung, so muss man diesem Genuss entsagen. Dann isst man nur den ollen (womöglich steinharten) Boden von der Torte, während die Sahne unberührt auf dem Teller bleibt.

Aber ehrlich, Wayne (Carpendale) interessiert's? (auch so ein übler bildungsferner Spruch).

Der Begriff „bildungsfern“ wird gerne als Mittel zur sozialen Kränkung verwendet, eben in besonderer Weise von jenen bornierten pseudointellektuellen Akademikern, die ich bereits in einem anderen Thread kritisiert habe.
Bubu hat geschrieben:Vater: 8. Klasse Abgang, Bauarbeiter
Mutter: Kind mit 17, Ausbildung abgebrochen, später Hilfsarbeiterin.
Kann man hier von Bildungsferne sprechen?
Nein.
Dazu müsste ich mehr über den Hintergrund dieser Personen informiert sein. Vorher erlaube ich mir kein Urteil. Ich kann nicht in deren Bücherschrank blicken.

Man kann Akademiker und gleichzeitig bildungsfern sein. Umgekehrt kann man auch Handwerker und gleichzeitig bildungsnah sein. Andere Konstellationen sind erdenklich.
Es kommt sowieso auf die Menschlichkeit, die Vernunft und den Verstand an.
Und wer möchte schon jeden Tag intellektuelles Bla daheim?

Ich könnte jetzt eine seitenlange Abhandlung über dieses Thema schreiben, aber nichts liegt mir ferner. Es würde mich nur von meiner autodidaktischen Weiterbildung abhalten.
Das Leben ist kurz, so gilt es Prioritäten zu setzen.

Dieser Thread ist irgendwie... ähm... ähm... ich bin dann mal weg. :D
Vermählt mit meiner Glücksprinzessin seit 08/10. Verliebt seit Geburt.
Große Liebe schon immer.

Mit tausend Minnehulden an meine Liebste möcht' ich mein Herz verschulden.

Omnia
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Re: Definiere: Bildungsferne

Beitrag von Omnia »

Freidenker, vllt. bildet sich dein Malermeister ja von Haus aus weiter, liest viele Bücher und kommt so dem bildungsbürgerlichen Begriff doch nahe? Woher willst du das wissen? Finde es vermessen und arrogant, vom Beruf her über den Bildungsgrad eines anderen zu urteilen.

Freidenker
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Re: Definiere: Bildungsferne

Beitrag von Freidenker »

Omnia sprach :
Finde es vermessen und arrogant, vom Beruf her über den Bildungsgrad eines anderen zu urteilen.
Man merkt es beim Smalltalk.
Davon abgesehen ist für mich der Begriff "Bildungsgrad" völlig wertfrei, meine es daher nicht arrogant. Die bestimmte Höhe des Bildungsgrads ist weder gut noch schlecht. Für eine Sozialgemeinschaft sind Charakter, gesundes Moralempfinden und Soziale Kompetenz wichtiger.

Dass die größten Schubiake oft einen hohen Bildungsgrad aufweisen, wurde bereits erwähnt. Aber natürlich ist der (höhere) Bildungsgrad in solchen Fällen nicht die Ursache für kriminelle Handlungen sondern ein (nützliches) Instrument. 8)
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

fara
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Re: Definiere: Bildungsferne

Beitrag von fara »

Prinz Matton hat geschrieben: Möchte man jetzt die gesamte Dimension und Tiefgründigkeit dieser Beiträge erfassen, ist eine mühsam gepflanzte und kultivierte Allgemeinbildung unabdingbar. Fehlt jedoch diese Bildung, so muss man diesem Genuss entsagen. Dann isst man nur den ollen (womöglich steinharten) Boden von der Torte, während die Sahne unberührt auf dem Teller bleibt.

Aber ehrlich, Wayne (Carpendale) interessiert's? (auch so ein übler bildungsferner Spruch).
Die Einwohner eines sozialen Raums definieren sich über ihre Andersartigkeit. Sie entwerfen Formeln, Codes und fein ziselisiert zwischen Zeilen steckende Geheimbotschaften, mit denen sie sich untereinander erkennen. Der ganze Schmuck und Tand dient vor allem dazu, unter sich zu sein, sich abzugrenzen. ... Eh, nein, natürlich ist das irgendein versteckter Genuss, irgendwas, das gerade diese Zeilen besonders exquisit und exklusiv macht. Exklusiv... exklusiv...

... exklusiv. Je nachdem, wo man gerade innerhalb des sozialen Gefüges zuhause ist, erfreut man sich dann an der Großartigkeit der eigenen Kunst, der vergangenen Zitate und an nach goldenen Schnitten gebauten Gebäuden (zur Not eben gedanklich), während man über die simplen, einfachen Leute wahlweise milde lächelt oder auf den aggressiven und ungebildeten sowie überflüssigen Pöbel schimpft, der das sowieso niemals verstehen wird, weil er viel zu dumm ist; wobei man selbst natürlich alles verstehen würde, was dieser Pöbel von sich gibt, würde man sich denn jemals dazu herablassen, aber auf sein NIveau will man sich unter gar keinen Umständen begeben. Man hat Angst davor, dass man ausstirbt und schimpft auf Sozialschmarotzer, ohne einen einzigen davon persönlich zu kennen. Auf gar keinen Fall würde man die Bildzeitung auch nur mit Handschuhen anfassen.

... exklusiv. Oder man schimpft halt auf die Fachidioten und Theoretiker, die in ihrem ganzen Leben noch nie mit ihren eigenen Händen gearbeitet haben, nicht in der Lage sind, einen einfachen Sachverhalt, in einfache Worte zu übersetzen, keinerlei Gemeinschaftsgefühl besitzen, verweichlicht sind und stets auf hohem Niveau herumjammern, statt sich den Realitäten zu stellen, einfach mal anzupacken und den Worten auch mal Taten folgen zu lassen. Man weiß genau, die werden nie wie wir sein, denn die sind mit dem silbernen Löffel im Maul geboren. Man schimpft auf die da oben, die Ausbeuter, die meinen, sie könnten mit einem machen, was sie wollen. Trostlos schaut man in die Zukunft, wo man sich gar nicht mehr wird über Wasser halten können, in dem Bewusstsein, dass man sowieso nichts ändern kann, denn das können nur die da oben, die aus irgendwelchen Gründen immer die Macht haben. Das einzig interessante an der Bildzeitung ist der Sportteil und das Tittenbild, beides bekommt man günstiger im Fernsehen.

... exklusiv. Und während sich all das vor Augen unaufhörlich wiederholt, diskutieren wir... exklusiv über ...

Was ?

Ach ja, bildungsfern. Das ist ein Synonym für ungebildet. Es ist als Neologismus so überflüssig wie ein Kropf (Das ist übrigens ein "bildungsfernes" Phrasem für diejenigen, die die Unterschichtsprache höchstens von ihren Schülern kennen). Sein einziger Zweck besteht darin, demjenigen, der es sagt, ein gutes Gefühl zu geben. Man kann nämlich aus der Ferne nochmal denjenigen, die man meint, fröhlich zuwinken (Pispers).

... Ja, wir diskutieren, über ein Wort, das die Idee eines Spindoctors war, um Leute wie uns dazu zu bringen, über dieses Wort und alles, was damit zusammenhängt, zu diskutieren. Nicht, dass wir auf die Idee kommen, irgendeine wirklich interessante Frage zu erörtern, wie zum Beispiel, wem dieses Wort eigentlich nutzt, warum es aus dem Nichts in sämtlichen Medien auftaucht oder was man gegen die Massenarbeitslosigkeit tun könnte.

Ja, wir sind schon gebildet, exklusiv gebildet. Keine Frage.

Gibt es wirklich einen Menschen, dessen Leben man umfassend in einer Karikatur oder gar in einem einzigen Wort zusammenfassen kann?

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